Batman/Spawn: Nacht über Manhattan (Panini)

Mai 31, 2023
Batman/Spawn: Nacht über Manhattan (Panini Comics)

Überraschung bei einem vermeintlichen Routine-Einsatz: in einem Lagerhaus im Hafen Gothams steht Batman plötzlich ein massiver Kampfroboter gegenüber, der von einem menschlichen Kopf gesteuert wird. Die Technik stammt aus Russland, der Kopf aus Brooklyn. Die Spur führt den Dunklen Ritter also nach New York (witzigerweise das ursprüngliche Vorbild von Gotham) – dort scheinen zudem immer wieder Obdachlose spurlos zu verschwinden. Was auch dem lokalen Hellspawn Al Simmons zu Ohren kommt, dessen Methoden jedoch weniger subtil als die von Batman sind. Schnell treffen die zwei Haudegen scheinbar unversöhnlich und krachend aufeinander, bis ihnen letztendlich klar wird, dass beide ein gemeinsames Ziel verfolgen…

Für dieses hochrangige Crossover, das nicht nur inhaltlich prominent besetzt ist, sind die beiden Achtziger und Neunziger Jahre Comic-Heroen Frank Miller (Story) und Todd McFarlane (Zeichnungen) verantwortlich. Die Story, die verständlicherweise außerhalb der üblichen DC Kontinuität spielt, erschien 1994 in den USA und wurde als „Spawn vs. Batman“ hierzulande 1997 im Infinity Verlag veröffentlicht. 1994, also noch im gleichen Jahr schob man ein weiteres Batman/Spawn Crossover nach, diesmal geschrieben von Batman Routinier Doug Moench und gezeichnet von Klaus Janson, Frank Millers Inker von „The Dark Knight Returns“. Da aller guten Dinge drei sind, erschien im letzten Jahr nach langer Pause ein weiteres Crossover, „Todeszone Gotham“ betitelt, diesmal wieder von McFarlane geschrieben und vom langjährigen Spawn und Batman Zeichner Greg Capullo bebildert.

Während in den USA inzwischen ein Sammelband mit allen drei Stories erschienen ist, bringt Panini die Crossovers im großformatigen Album-Format und in Hardcover („Todeszone Gotham“ mit gleich fünf (!) Variants), was der Optik natürlich zu Gute kommt. Die Story ist – man merkt es schon an der kurzen Inhaltsangabe oben – schnell erzählt, gradlinig und unkompliziert. Denn hier ist Action Trumpf, alle paar Seiten geht es zur Sache. Zuerst als „Einführung“ Batmans Kampf im Lagerhaus, dann folgt gleich der erste Clash mit Spawn, streng nach Crossover-Gesetz, das verlangt, dass man erst kämpft und dann redet. Nach einem Patt bekommt es Spawn mit einem weiteren Roboter zu tun, ehe im finalen Kampf im Groß- und Breitbildformat McFarlane alle Register zieht.

Durchsetzt ist das Geschehen immer wieder mit ironischen Untertönen. Butler Alfred meistert mit seiner schnoddrig süffisanten Art einen wunderbaren Kurzauftritt und bei den Auseinandersetzungen der beiden Super-Herren, vor allem bei der Zweiten, könnte jederzeit der Monty Python-Satz fallen, ob man sich nicht auf ein Unentschieden einigen wolle. Die eigentliche Story gerät dabei vollends in den Hintergrund, gilt es doch zuerst, die Charaktere, deren Fähigkeiten und Wesenszüge möglichst ausgewogen für jede Figur ins Bild zu setzen. McFarlanes Zeichenstil ist dabei stets spektakulär, wobei er die Kostüme überdimensioniert, bis sie Eigenleben zu führen scheinen – bei Batman das Cape und bei Spawn die Ketten. Der Band wird im großen HC-Format hochwertig präsentiert und erscheint auch in einer auf 333 Stück limitierten Variant-Ausgabe. (bw)

Batman/Spawn: Nacht über Manhattan
Text & Story: Frank Miller
Bilder: Todd McFarlane, Steve Oliff (Farben)
68 Seiten in Farbe, Hardcover
Panini Comics
18 Euro

ISBN: 978-3-7416-3352-2

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