
Bereits zum dritten Mal heißt es bei DC und damit auch bei Panini „The World“. Nachdem Batman und der Joker in den vergangenen Jahren ihre Welttournee spendiert bekommen haben, ist nun Superman an der Reihe –äußerst passend zum gerade angelaufenen neuen Kinofilm mit dem Stählernen. Das Konzept des Bandes ist bekannt: Kreative und Kreativteams aus verschiedenen Ländern (14 an der Zahl) präsentieren in Kurzgeschichten ihre Version Supermans, gerne garniert mit einer stolzen Portion Lokalkolorit. Natürlich ist – wie in den beiden ersten Ausgaben – auch wieder Deutschland vertreten. Diesmal mit dem Berliner Autor und Zeichner Flix, der ja bereits auf dem internationalen Comic-Parkett mit „Spirou in Berlin“ und „Das Humboldt-Tier“ (ein Abenteuer mit dem Marsupilami) reüssierte.
Der Band beginnt mit einer Story aus dem Mutterland der Superhelden, den USA. Zwei Routiniers, nämlich Dan Jurgens und Lee Weeks lassen Superman in ungewöhnlich blassen Farben ein fremdes Monster bekämpfen, das eigentlich nur ein bestimmtes Anliegen hat („Erst schießen, dann denken“). Dann schickt Jorge Jiménez (u.a. Batman Metal, Justice League) Superman in einem feinen Strich nach Spanien, um dort Granada zu entdecken, quasi als Tourist – charmant und (unfreiwillig) zu Fuß. Stevan Subic (u.a. M.O.R.I.A.R.T.Y, Der Riddler) schickt für Serbien in einer sehr stimmigen Episode neben Superman auch den Chef-Frägger Lobo ins Rennen. In der Türkei verschlägt es Supie in das vorzeitliche Göbekli Tepe und in der knallbunten Kamerun-Story muss sich der Mann aus Stahl einem lokalen Helden stellen, samt Showdown während eines Fußballspiels.

Apropos Stahl. In der vorletzten Story ist endlich Flix alias Felix Görmann an der Reihe, der hier seinem Zeichenstil treu bleibt. Typisch cartoonhaft legt er seine Geschichte in der Nachkriegszeit an, wo ein deutscher Industrieller namens Rupp (!) einen Stahl (!!) präsentiert, den angeblich nicht einmal Superman verbiegen kann. Was bewiesen werden soll – und zwar im Berliner Olympiastadion. Aber geht dabei alles mit rechten Dingen zu? Originell und witzig, in typischer Flix-Handschrift und passenderweise „Man of K-Rupp-Stahl“ benannt. Weitere Beiträge stammen beispielsweise aus Brasilien, Polen oder Indien. Und für Frankreich geht der Autor Sylvain Runberg an den Start, der gerade auf dem Comicfestival in München seinen überaus erfolgreichen „Captain Future“ signierte.
Ein Ausfall ist nicht zu verzeichnen, weder inhaltlich noch optisch, so unterschiedlich und damit erfrischend die Zeichen- und Erzählstile in den Geschichten auch sein mögen. Damit gestaltet sich der Band abwechslungsreich und unterhaltsam, wie schon die beiden Vorgänger. Und wie gehabt ist der Titel auch wieder in drei Varianten erhältlich – als Softcover, als Hardcover mit einem Titelbild von Flix (siehe rechts) und als Premium Edition: die Hardcover-Version im Schuber, limitiert auf 555 Exemplare und mit einem von Flix signiertem und nummeriertem Druck versehen. Wir sind gespannt, wer im nächsten Jahr auf Weltreise geschickt wird. (bw)
Superman: The World
Text & Story: Flix, Dan Jurgens, Sylvain Runberg, u.a.
Bilder: Flix, Lee Weeks, Jorge Jiménez, Stevan Subic, u.a.
192 Seiten in Farbe, Soft- und Hardcover
Panini Comics
20 Euro (Softcover)
29 Euro (Hardcover)
ISBN: 978-3-7416-4297-5 (Softcover)
ISBN: 978-3-7416-4298-2 (Hardcover)