Bat-Man: First Knight, Band 1 (Panini)

November 22, 2024
Bat-Man: First Knight, Band 1 (Panini Comics), von Dan Jurgens, Mike Perkins, Mike Spicer

Gotham im Jahr 1939. Eine Verbrechenswelle überzieht die von der Weltwirtschaftskrise noch immer gebeutelte Stadt. Brutale Morde geschehen, auch an prominenten Ratsherren. Commissioner Gordon steht vor einem Rätsel und muss zusätzlich den Druck des ungehaltenen Bürgermeisters aushalten. Seltsame Gerüchte machen die Runde. Die Rede ist von mordenden Tiermenschen und einem mysteriösen Vigilanten, den man den Bat-Man nennt. Gordon trifft sich mit dem Millionär Bruce Wayne, den er seit dem tragischen Tod von dessen Eltern als Ziehsohn betrachtet, nicht ahnend, dass ausgerechnet der schnöselige junge Mann genau jener Bat-Man ist. Bruce steht noch ganz am Anfang seiner Superhelden-Karriere und muss gleich heftig einstecken, als er es mit zwei gedungenen Mördern zu tun bekommt, die dem Bürgermeister ans Leder wollen…

In ihrem Dreiteiler präsentieren die beiden Routiniers, Autor Dan Jurgens und Zeichner Mike Perkins, keine neue Variation der Batman Origin, sondern gehen zurück zu den Anfängen des Dunklen Ritters, der hier folglich noch als Bat-Man mit Bindestrich bezeichnet wird. Die heute wohlbekannten Gimmicks, wie Batarang oder das Batmobil und das Stammpersonal, wie Robin und Butler Alfred, gibt es noch nicht. Seine „Zentrale“ hat Bruce nicht in einer Höhle sondern ganz schnöde in einer verlassenen Lagerhalle. Auch lassen seine kämpferischen Fähigkeiten noch zu wünschen übrig – bei der wüsten Klopperei mit den beiden Ghulen wird ihm übel mitgespielt. Nur der Wagemut und damit der Ehrgeiz, gegen das Verbrechen anzutreten, sind schon ausgeprägt. Auch das Aussehen des Bat-Mans, sein Kostüm und da vor allem die Maske mit den Spitzohren, orientieren sich an dem ursprünglichen Design von Bill Finger und Bob Kane.

Kommen wir zum Setting. Schon damals ist Gotham ein düsterer Moloch, in dem sich Verbrecher wohl fühlen. Dunkle Gassen und nächtliche Episoden (ein Bat-Man ist nie am Tage unterwegs) unterstreichen die Szenerie. Überall sehen wir die für die Zeit typischen Reklameschilder, in den Kinos laufen zeitgenössischen Klassiker wie „Mr. Smith goes to Washington“ oder „Son of Frankenstein“. Und hier müssen wir nicht nur die detailverliebten Zeichnungen von Mike Perkins erwähnen, der Bruce Wayne die Gesichtszüge von Gregory Peck verleiht, sondern auch die stimmigen Farben von Kolorist Mike Spencer, die hier schon fast das Salz in der Suppe sind und für noch mehr atmosphärische Tiefe und Noir-Stimmung sorgen. Das große Album-Format (der Band startet als Black Label Titel) kommt dem natürlich noch entgegen.

Bat-Man: First Knight, Band 1 (Panini Comics), lim. Variant-Cover

Dass die Story sich Zeit nimmt für Setting und Aufbau ist dabei nicht tragisch. Zwei Teile folgen ja noch. Dass es dagegen einen Erzschurken gibt, ist von Anfang an klar – wir sind gespannt ob hier ein alter Bekannter zum Vorschein kommt. Ansonsten verfolgen wir das erste Treffen zwischen Gordon und Bat-Man und genießen die düstere Atmosphäre des Albums, das mehr Krimi-Handlung als Superhelden Action bietet, auch das passend. Wie das Gespräch zwischen dem Bat-Man und dem Rabbi, der die damaligen US-Nazis als „Amerika zuerst“-Fanatiker bezeichnet, was der Szene eine schon beklemmende Aktualität verleiht. Der Band ist auch als limitierte Variante erhältlich (siehe Titel rechts, wobei mir das Cover der regulären Ausgabe mehr zusagt). Der zweite Teil erscheint Mitte Dezember. Wir sind einmal mehr gespannt. (bw)

Bat-Man: First Knight, Band 1
Text & Story: Dan Jurgens
Bilder: Mike Perkins, Mike Spicer (Farben)
56 Seiten in Farbe, Hardcover
Panini Comics
16 Euro

ISBN: 978-3-7416-4012-4

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