Wieder ein Jubiläum: Auch Unterwasserheld Aquaman, im bürgerlichen Leben Arthur Curry (und damals im Bildschriftenverlag noch korrekt als „Wassermann“ übersetzt), zählte bereits im letzten Jahr 80 Lenze. Sein Debut feierte er demnach wie diverse seiner DC Kollegen und Kolleginnen, im offenbar höchst Comic-kreativen Jahr 1941 (genau gesagt in More Fun Comics #73). Der Sohn eines „Landmenschen“ und einer atlantischen Prinzessin ist seitdem fester Bestandteil der DC Superheldenriege, begründete die Justice League mit und schwimmt auch im Rahmen des DC Extended Universe über unsere Kinoleinwände – demnächst in einem zweiten Soloabenteuer, das jüngst durch ein doch eher unerfreuliches Boulevard-Ereignis schon vorab von sich reden machte.
Auch Aquaman spendiert Panini nun einen Jubiläumsband im Rahmen der „DC Celebration“ Reihe, in der bereits beliebte Helden-Figuren wie Green Arrow, Wonder Woman oder Catwoman gefeiert wurden (im US-Original heißt der Band „Aquaman 80th Anniversary 100-Page-Super-Spectacular“). Die gute Nachricht: Auch dieser Band besteht aus Kurzgeschichten verschiedener Autoren- und Zeichner-Teams, losgelöst von irgendwelchen Kontinuitäten und Großereignissen (zumeist wenigstens), kann daher ohne jegliche Vorkenntnisse gelesen werden und ist damit auch für Neuleser und -leserinnen geeignet, die sich einen Comic-Überblick über die Figur machen wollen, oder einfach nur neugierig auf den Wassermann sind, der als Namor bzw. Submariner im Marvel-Universum seine Entsprechung hat.
Die Stories, elf an der Zahl, kommen ohne Superhelden-Gaststars aus, beschränken sich aber nicht nur auf die Titelfigur, sondern lassen auch Freunde, Feinde und Mitglieder der Aqua-Familie auftreten. So bestreitet beispielsweise der schurkische Black Manta, ein Erzfeind, gleich zwei Episoden, eine davon mit seinem Sohn, dem aktuellen Aqualad, mit überraschendem Ausgang. Aquaman selbst beschützt die Meere und deren Bewohner vor einer russischen Schallkanone, streitet sich mit seinem Halbbruder Orm (und das episch) oder macht Familienurlaub mit Mera, der von Aquabeast empfindlich gestört wird. Dazu kommt eine König Artus (passt ja vom Namen) bzw. Excalibur-Variation oder eine kuriose Begegnung mit den Rheintöchtern.
Die verschiedenen Kreativteams, manche mehr, manche weniger bekannt, bringen natürlich auch die unterschiedlichsten Zeichenstile mit sich. Die decken von filigran realistisch (wie die bereits erwähnte Begegnung mit Orm), charakteristisch für den jeweiligen Zeichner (Steve Epting!) oder verspielt gestaltet samt Ornamenten (die Rheintöchter-Episode) einen großen Teil der grafischen Palette ab. Das Cover stammt übrigens von Jim Lee. Zwischen den Stories sind immer wieder meist ganzseitige Pin-Ups der Aquaman-Figuren – Helden wie Schurken – geschaltet und am Ende werden etliche Variant-Cover der US-Ausgabe mit abgedruckt, die die verschiedenen Jahrzehnte des Wasserhelden repräsentieren, gezeichnet u.a. von Michael Cho, Walter Simonson (Thor!) und Ivan Reis. (bw)
DC Celebration: Aquaman
Text: Jeff Parker, Geoff Johns, Shawn Aldridge, Dan Jurgens u.a.
Bilder: Evan Shaner, Paul Pelletier, Tom Derenick, Steve Epting u.a.
116 Seiten in Farbe, Hardcover
Panini Comics
24 Euro
ISBN: 978-3-7416-2766-8