Einige Zeit ist seit ihrer Flucht vergangen. Inzwischen hat es Zachary und Kristina in die Küstenmetropole Medaluss verschlagen, zwar noch immer auf dem Planeten Drenn, aber weit genug weg von der Obrigkeit. In der Subzone der Stadt, einer Mischung aus Schrottplatz, Raumschiff-Friedhof und Slum, fühlen sie sich einigermaßen sicher und versuchen, sich eine neue, freilich illegale Existenz aufzubauen. Denn sie klauen Aerospeeds, fliegende Luxuskarossen, und verscherbeln diese an ihre Hehlerin Tekawa.
Doch nach einem fast missglückten Diebstahl wird Kristina identifiziert. Die Polizei fahndet nach ihr. Gleichzeitig tauchen Überlebende des Gipfel-Kartells auf und wollen sich an dem vermeintlichen Verräter Zachary rächen. So langsam wird es brenzlig für das Gaunerduo, das doch so gerne einen großen Coup landen will, um sorgenfrei leben zu können…
„Orbital“, die Hauptserie, pausiert leider noch immer, dafür geht es mit „Outlaws“ weiter. Seit dem Finale des Auftaktbandes wissen wir, dass „Outlaws“ nicht nur ein Spin-Off ist, der im Orbital Universum spielt, sondern auch eine direkte Verbindung zur Hauptserie hat. Denn Kristina ist keine Geringere als die Schwester von Kaleb Swany, einem der beiden Orbital-Hauptakteure – die Reihe kann daher als eine Art Prequel angesehen werden, denn die Story spielt vor den Geschehnissen, die in Orbital geschildert werden. Und so schwenkt die Handlung auch zweimal zu Kaleb, der seine seit gut einem Jahr verschwundene Schwester vermisst und sich anschickt, als erster menschlicher Praktikant der IDA (Interplanetare Diplomatische Abteilung) auf der riesigen Orbital-Station Karriere zu machen.
Doch zurück zu Kristina und Zachary. Ihre Geschichte wird nach dem Auftaktband nahtlos fortgesetzt. Folgerichtig treffen wir dabei einige Bekannte wieder: Auf Seiten des Gesetzes, aus Kessmo, der Hauptstadt von Drenn, kommt die beförderte Captain Tetrana als Verstärkung. Und die mafiösen Gangster des Gipfel-Kartells werden von Aduz und Bardal, ihrem Leutnant, vertreten. Beide Parteien fahnden nach unserem Gauner-Duo und kommen ihm immer näher. Das Finale wird dann – ähnlich wie in Band 1 – furios, als sich die Ereignisse, in deren Mittelpunkt Kristina und Zachary stehen, überschlagen.
Stammautor Sylvain Runberg (u.a. „On Mars“, „Zaroff“) versteht es, die Schlinge um seine Hauptakteure immer enger werden zu lassen. Die Story unterhält, bleibt spannend und wird intensiv erzählt. Éric Chabbert variiert dabei wieder den Stil von Original-Zeichner Serge Pellé und sorgt v.a. durch die Verwendung der gleichen Farbpalette für ein stimmiges Orbital-Erlebnis. Fortsetzung folgt. (bw)
Outlaws, Band 2: Die Küsten von Midaluss
Text & Story: Sylvain Runberg
Bilder: Éric Chabbert
56 Seiten in Farbe, Hardcover
Splitter Verlag
17 Euro
ISBN: 978-3-98721-094-5