Bob Morane, Band 3 (All Verlag)

März 28, 2023
Bob Morane, Band 3: Operation „Schwarzer Ritter“ (All Verlag)

Abenteuer starten gerne unverhofft, manchmal sogar auf der heimischen Couch. So werden Bob Morane und sein Spezi Bill Ballantine beim abendlichen Fernsehen von einer Unbekannten per Telepathie kontaktiert. Die Dame namens Cyrillia Sirius berichtet Ungeheuerliches: Sie gehört zum Volk der Hyperboräer, das lange vor den Menschen auf der Erde lebte. Nun sind die Hyperboräer dem Untergang geweiht, doch vorher muss noch ein Überbleibsel ihrer Technologie zerstört werden: ein geheimer Satellit der seit Jahrhunderten die Erde umkreist, natürlich voller Waffen und damit eine Gefahr für die ganze Menschheit. Hierbei müssen Bob und Bill helfen, denn die langsam sterbenden Hyperboräer sind körperlich nicht mehr zu solch einem Kraftakt in der Lage. Doch während die beiden auf die gefährliche Mission vorbereitet werden, bekommt auch die mächtige Verbrechens-Organisation SMOG unter der Leitung von Miss Ylang-Ylang Wind von der Sache…

Im dritten Band mit dem klassischen Abenteurer Bob Morane, der von Autor Henri Vernes und Zeichner William Vance (u.a. „Bruno Brazil“, „XIII“) gestaltet wurde, taucht die Reihe erstmals in das Science Fiction Genre ein. Es geht ins All, eine Thematik, die vielleicht auch der bevorstehenden ersten Mondlandung geschuldet war, die 1969 stattfand, kurz nach der Veröffentlichung der Geschichte im Magazin Pilote. Doch ehe Morane und Ballantine starten, greift Vernes diverse antike und moderne Mythen auf, die er hier miteinander verknüpft. So berichten bereits die alten Griechen über Hyperborea als ein (freilich fiktives) Land im Norden. Fantasy Fans kennen es dagegen eher aus Lovecraft-Storys oder als Land auf Conans Weltkarte. Und Gerüchte um einen von Aliens zu welchem Zweck auch immer installierten Satelliten, der angeblich seit Jahrtausenden die Erde umkreist und der „Schwarzer Ritter“ getauft wurde, tauchen seit Mitte der Fünfziger Jahre immer wieder auf und werden von einschlägigen „Fachleuten“ tapfer gepflegt.

Die Handlung kommt erfreulich schnell in die Gänge. Nach einem kurzen Abriss über die Geschichte und Tragik von Cyrillias Volk (ein ähnliches Motiv greift kurz darauf Roger Leloup in seinem ersten „Yoko Tsuno“ Album auf) werden Morane und Ballantine in der nordgrönländischen Basis für die All-Strapazen zu temporären Supersoldaten transformiert. Wobei die mit scheinbar unerschöpflichen Finanzen und technischem Know-How ausgestatte SMOG ihnen immer auf den Fersen bleibt und auf Geheiß von Miss Ylang-Ylang, die wir bereits aus Band 1 kennen, ebenfalls einen Ausflug ins All startet. Womit der Wettlauf um die futuristischen Technologien und Waffen des „Schwarzen Ritters“ beginnt, der nun in mehreren Runden ausgetragen wird. Das Geschehen auf dem riesigen Satelliten ist dann auch der grafische Höhepunkt des Bandes. Hier zeigt Vance sein ganzes Können: Die grünen Raumanzüge (bei Freund wie bei Feind) bilden einen Kontrast zur Schwärze des Alls und zum Metall des Satelliten. Auch die Szenen im ewigen Eis beeindrucken in ihrer Optik. Ein kurzer aber informativer Sekundärteil ergänzt den Band, der auch als limitierte Vorzugsausgabe erhältlich ist. Band 11 („Das Auge des Samurai“) ist ebenfalls erschienen, dazu in Kürze mehr. (bw)

Bob Morane, Band 3: Operation „Schwarzer Ritter“
Text: Henri Vernes
Bilder: William Vance
48 Seiten in Farbe, Hardcover
All Verlag
17,80 Euro

ISBN: 978-3-96804-167-4

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