Die Klingen der Wächter, Band 7+8 (Chinabooks)

Juni 12, 2023
Die Klingen der Wächter, Band 7 (Chinabooks)

Gleich zwei Überraschungen bietet das riesige Höhlensystem, in dem Daoma, Zishilang und ihre Gruppe Zuflucht gefunden haben: Zum einen haust hier der letzte Nachkomme des Hauses Yuchi mit Namen Yuchi Gong. Zum anderen präsentiert der isoliert Lebende den verdutzten Neuankömmlingen stolz ein legendäres und verschollen geglaubtes Schwert namens Bingzi Jiaolin, das einst lange Zeit als Insignie der Macht für den chinesischen Kaiser Wu diente, ähnlich wie Excalibur in der Artus-Sage. Nun berichtet Yuchi Gong ausführlich die turbulente Geschichte des Schwertes, verbunden mit Macht und Blut. Währenddessen suchen zwei Elite-Krieger noch immer nach Daoma und seiner ungewöhnlichen „Reisegruppe“: Diting und Kuizhi entpuppen sich dabei eindrucksvoll und vollumfänglich als durchgeknallte Psychopathen.

Szenenwechsel: Nun verfolgen wir den Werdegang von Ayuya, der einstigen Weggefährtin Daomas. Sie erhält, weit draußen in den Wüstenlanden, den Auftrag einen Jungen namens Ihnan zu einer äußerst wichtigen Zusammenkunft zu begleiten und ihn zu beschützen, will doch ein verfeindeter Stamm seinen Tod. Und dann ist da noch ein Großkhan namens Heshana Khagan, der die Zusammenkunft leitet, der jedoch selbst einen perfiden Plan verfolgt und der als vermeintlicher Unhold von Zeichner und Autor Xu Xianzhe wieder riesenhaft und finster präsentiert wird.

In Band 7 und 8 der chinesischen Manhua Reihe schreiben wir nun das Jahr 607 nach Christus. Die Steppen, Wüsten und Berggegenden des Reiches sind noch immer eine Art „wilder Osten“, in dem, weit entfernt von der Zentralmacht, Warlords und kleine Herrscher gerne ihr eigenes, gerne auch blutiges Süppchen kochen. Daoma, der noch immer als Beschützer des geheimnisvollen Revoluzzers Zishilang fungiert, spielt in beiden Bänden erneut nur eine kleinere Rolle, vom ersten Kampf gegen Yuchi Gong abgesehen. Erst nimmt die historische Rückblende der Geschichte des Schwertes und seiner Besitzer großen, mitunter leicht zähen, Erzählraum ein, dann konzentriert sich die Story auf Diting und Kuizhi, das dann wieder höchst unterhaltsam und actionbetont.

Die Klingen der Wächter, Band 8 (Chinabooks)

Wie breit das Personal der Reihe inzwischen gefächert ist, erkennt man an dem folgenden Band 8, der sich überraschenderweise (unter anderem) wieder Ayuya widmet, der Tochter des Hauses Mo, die in früheren Bänden prominent vertreten war. Als Grenzgängerin übernimmt sie in ihrer neuen Rolle einen Job als Bodyguard, der sich so ganz anders entwickelt als erhofft. In Band 9, der demnächst erscheint, setzen dann Zishilang und Daoma, der für ersteren die verlängerte Schwerthand darstellt und nun auch Träger von Bingzi Jiaolin ist, ihre Reise nach Chang’an, der Hauptstadt des Reiches, voller Umsturzpläne, fort.

Auch Zeichner und Autor Xu Xianzhe bleibt seinem Stil treu, wobei er in den beiden Bänden hier epische Action-Sequenzen nicht ganz so verschwenderisch wie zuvor einsetzt, zugunsten teilweise langer Rückblenden und der Geschichte(n) über die einzelnen Charaktere, was die Handlung massiv in Breite gehen lässt. Die Kämpfe sind wie immer furios im besten Eastern-Stil inszeniert, dazu gesellen sich wohl dosierte Fantasy-Elemente (Stichwort Rakshasa). Mitunter sind Seiten und damit Sprechblasen und deren Inhalte an den Rändern bedenklich knapp abgeschnitten, was deren Lesbarkeit (natürlich in der originalen Leserichtung präsentiert) gerade noch so gewährleistet. Der dritte Akt umfasst jetzt schon 83 Kapitel – und ein Ende scheint noch lange nicht in Sicht! (bw)

Die Klingen der Wächter, Band 7 + 8
Text & Bilder: Xu Xianzhe
272/256 Seiten in Schwarz-Weiß, Softcover
Chinabooks
je 14,90 Euro

ISBN: 978-3-03-887009-8 (Band 7)
ISBN: 978-3-03-887010-4 (Band 8)

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