Kenya, Band 2 (Splitter)

April 7, 2022
Kenya, Band 2: Begegnungen (Splitter Verlag)

Dank des Überlebenden, der unvermittelt bei Kathy Austin auftauchte, erfahren wir nun Näheres über der Schicksal der verschollenen Expedition um den Großwildjäger und Romanautor Remington, wenn auch noch nicht alles. Grund genug für die britische Agentin, gemeinsam mit ihren beiden Verehrern, den „Lehrern“ Merlin und Fuchs, aufzubrechen und nach der Expedition und deren Teilnehmern zu suchen. Tatsächlich finden sie bald das Lager – von Remington und seiner Truppe, ob tot oder lebendig, ist jedoch nichts zu sehen. Auch kann sich Kathy auf die Spuren keinen Reim machen. Und was hat es mit dem Wagen auf sich, dessen Reste wie geschmolzen am Boden gefunden werden? Und mit dem seltsamen Hund, der wie aus dem Nichts aufgetaucht ist?

Wie in Band 1 springt das Geschehen, das 1947 spielt, zuerst wieder zur unheilvollen Remington-Expedition, wobei die Handlung hier nahtlos – aufgrund der Berichte des Überlebenden – fortgeführt wird. Dann, als Kathy und ihre beiden Lehrer erste eigene seltsame und eigentlich unmögliche Erfahrungen hinsichtlich der Tierwelt machen, schleichen sich auch in diese Gruppe erste Gefahren ein. Denn die Tierwelt rund um den Kilimandscharo scheint einen Riss in der Matrix zu haben und immer wieder der Evolution zu trotzen. So werden aus den „Erscheinungen“ und Spuren des Auftaktbandes hier nun handfeste „Begegnungen“, die allesamt anders verlaufen als erhofft oder gar geplant. Aber die Gefahren kommen nicht nur von außen…

Rodolphe und Leo, die die Story gemeinsam entwickelt haben, halten ihr Figuren-Ensemble beisammen. Die Handlung wechselt wieder zwischen den Expeditionen, wobei sich die unerklärlichen Phänomene verdichten (auch mit gruseligen Episoden), welche wiederum allerlei Geheimdienst-Personal auf den Plan rufen. Die beiden vermeintlichen Lehrer begleiten Kathy bei ihrer Such- und Aufklärungs-Expedition, wobei deren Zuneigung zu Kathy in den Hintergrund gerät. Pilot Hank Grabble, der schon in Band 1 freimütig, wenn auch im Scherz, zugab, als Agent tätig zu sein, ist ebenfalls mit von der Partie. Und hinter dem italienischen Graf Valentino, der mitten im Nichts einen gewaltigen, wenn auch unfertigen, Palast erreichten ließ, steckt wohl auch einiges mehr als ein bloßer Exzentriker, wie wir in einer eigenen Sequenz erfahren.

In Band 2 werden die Mysterien vertieft und Leser wie Leserinnen damit weiterhin erfolgreich bei der Stange gehalten, obwohl man natürlich längst Lunte riecht. Aber das macht ja auch den Reiz der Leo/Rodolphe Geschichten aus: man ahnt die Richtung, die die Story einschlägt und zieht dennoch Lesespaß aus der Sache und wird dazu noch bestens unterhalten. Im Original startete die 5-teilige Serie, die den ersten Auftritt der Agentin Kathy Austin markiert, bereits 2001. Bei uns erschien „Kenya“ zuerst bei Epsilon. Splitter bringt die komplette Reihe nun in einer Neuauflage, nach dem die Folgezyklen „Namibia“ und „Amazonia“ – mit einer ähnlichen Thematik, ganz wie von Leo gewohnt – bereits erschienen sind. Somit werden in Bälde alle Kathy Austin Reihen komplett und aus einem Guss vorliegen – der nächste „Kenya“-Band erscheint bereits im Juni. (bw)

Kenya, Band 2: Begegnungen
Text: Leo, Rodolphe
Bilder: Leo
48 Seiten in Farbe, Hardcover
Splitter Verlag
15 Euro

ISBN: 978-3-96792-033-8

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