Tango, Band 3 (Splitter)

April 13, 2020
Tango, Band 3 (Splitter Verlag)

Noch immer schippern John Tango und sein Kumpel Mario, ein Ex-Polizist, auf einem mit Geld vollgepacktem Segelboot (siehe Band 1) in der Karibik herum. Ein vorerst sorgenfreies, aber auch auf die Dauer langweiliges Leben, vor allem für Mario. Ehe es nach Panama weiter gehen soll, beschließt man, in Curacao Proviant aufzunehmen und etwas Landluft zu schnappen. Dort lernt das Duo den Franzosen Charles Muller kennen. Eben jener Muller nistet sich als blinder Passagier bei den beiden ein, angeblich weil er wegen Ärger mit einer Frau die Insel verlassen muss. In Panama City angekommen wird Tango und Mario bald klar, dass Muller etwas verbirgt und reichlich Dreck am Stecken haben muss, was dessen falsche Pässe belegen. Marios Nachforschungen gemeinsam mit einer alten Kollegin in Panama City ergeben, dass Muller, der natürlich anders heißt, sich mit 35 Millionen Euro aus dem Staub machte und international gesucht wird. Was die Aufmerksamkeit – nicht nur der Behörden – auch auf den untergetauchten John Tango lenkt…

Nachdem der Erstling, der in einer kargen Region in den bolivianischen Anden spielt und auf der abgelegenen Insel von Tangos Großvater in Band 2, geht es hier erstmals nicht in die Einsamkeit. Die Story findet zu großen Teilen in der Großstadt, in der Metropole Panama City, statt. Was seinen Grund hat, denn wir machen hier auch einen kleinen Ausflug in die (kriminellen) Gefilde der Hochfinanz: Muller, eine Art Gentleman Betrüger, will in der Stadt an einen Teil seines Geldes, auch um Tango und Mario für die unkonventionelle Passage zu entlohnen, macht sich dadurch aber sichtbar. Der Bankdirektor informiert einen alten Feind Mullers, was wiederum der DEA (die US-Behörde zur Bekämpfung von Drogenhandel – jedem Breaking Bad Gucker bestens bekannt) nicht verborgen bleibt, die fleißig Telefone abhört. Was direkt auch John Tango betrifft, der ja ebenfalls noch unter dem Radar bleiben will. In diesem Zuge lernen wir auch einige Episoden aus Johns bewegter Vergangenheit kennen.

Nach und nach entwickelt Autor Matz (u.a. Geronimo, Der Killer, Tomboy) die Handlung durchaus komplex und vielschichtig – im Gegensatz zum eher gradlinigen Band 2. Wie in den Vorbänden steigt jedoch auch hier ein großer, action- wie bleihaltiger Showdown, der auf der Brücke der Amerikas, die über den Panama-Kanal führt, seinen fulminant inszenierten Höhepunkt erfährt. Einmal mehr besticht Philippe Xavier (u.a. Winter 1709, Conquistador) mit seinem realistischen, klaren Strich, der sich zwar oft auf das Wesentliche konzentriert, dadurch den Farben aber genügend Raum zur Geltung verschafft. Denn vieles an dieser karibischen Fernweh-Atmosphäre ist der leuchtend kräftigen Kolorierung von Jean-Jacques Chagnaud geschuldet, die auch die Großstadt in ein farbenfrohes Licht setzt. Im nächsten Band („Alles oder nichts“) geht es dann wieder auf das südamerikanische Festland, wo Tango sich ganz offenbar wieder seiner jüngeren Vergangenheit stellen muss. (bw)

Tango, Band 3: Im Schatten Panamas
Text: Matz, Philippe Xavier
Bilder: Philippe Xavier
56 Seiten in Farbe, Hardcover
Splitter Verlag
16 Euro

ISBN: 978-3-96219-156-6

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