Wolverine – Zahltag (Panini) | Comicleser

Wolverine – Zahltag (Panini)

Oktober 23, 2025
Wolverine - Zahltag (Panini Comics)

Jahr 0 n.M., also nach Magneto: der Asteroid „M“ wurde vom Chef der fiesen Mutanten bewusst auf der Erde gelenkt. Der Aufschlag hat mehr oder weniger gesamte westliche Hemisphäre verwüstet, Die wenigen Überlebenden schlagen sich ohne Strom und sonstige zivilisatorische Wohltaten durch. Nick Fury rekrutiert einen im Wilden Land umherstreunenden Logan, um zusammen mit Captain America und dem Winter Soldier den letzten verbleibenden Stromreaktor im russischen Tunguska (kennen wir aus den X-Files!) zu reaktivieren. Vor Ort lauern allerdings Sabretooth, Colossus, Deadpool und Omega Red, die das Kommando im Auftrag des Fieslings Mastermind dezimieren, was Logan nur dank seiner Selbstheilungskräfte knapp überlebt.

Vom Erfindungsgenie Forge lässt Wolverine sich zur Einschlagstelle des Asteroiden führen, buddelt Magnetos Helm aus und macht so vor jeder Gedankenkontrolle geschützt Mastermind den Garaus. In Masterminds Gehirn findet Logan dann Hinweise auf den Aufenthaltsort der dunklen Gesellen, an denen er Rache nehmen will. So springen Sabretooth und Omega Red über Wolverines Adamantium-Klingen, selbst Deadpool scheint den Schubser in einen leckenden Atomreaktor nicht zu überleben, und auch Colossus wird zum aufgehängten warnenden Beispiel. 20 Jahre später: in einer postapokalyptischen Welt, die aus einem Wildwest-Film entsprungen scheint, hat Wolverine mit Forge eine Art Heimstatt für die Überlebenden geschaffen. Einmal im Jahr besucht er Sabretooth, dessen Heilfaktor gegen Forges Neutralisator-Strahl ankämpft – nicht ahnend, dass sein Weapon-X-Conterpart mit dem geklonten Omega Clan und dem Sohn des getöteten Colossus seinerseits auf Rache sinnt…

Jenseits aller Kontinuität haut Szenestar Jonathan Hickman hier eine wilde Fahrt durch ein Alternativ-Universum raus, in der Logan endlich mal so richtig auftrumpfen kann. Wehe dem, der das Tier im Manne reizt: Wolverines Krallen fahren hier bevorzugt durch Köpfe und trennen Gliedmaßen ab, und dem hier erstaunlich nachdenklichen Deadpool („Wird man uns je verzeihen?“) nutzt sein Nihilismus nichts mehr, als er gewaltsam in einen Atomreaktor befördert wird. Dem stehen seine Kontrahenten ins Nichts nach: Colossus reißt Logan einen ganzen Arm aus, was zwar nachwächst, aber dennoch höllisch weh tut. Geschieht im Recht, dass er dann mit einem X als Kreuz begraben wird.

Hickman ruft dabei die größeren Storylines Old Man Logan als auch die Abenteuer im „Void“, also der Leere, in der sich auch das letzte Leinwandopus in großen Teilen ereignete, auf. Nick Fury erscheint als eher opportunistischer Taktiker, die Avengers schaffen es irgendwie zu überleben – eine Achterbahnfahrt durch die Welt der gar nicht glänzenden Helden und Mutanten, die Zeichner Greg Capullo (u.a. Spawn, Batman) ordentlich drastisch inszeniert. Und ein gealterter Logan mit grauem Vollbart, das ist doch immer ein eindrucksvoller Anblick. Der vorliegende Band bringt die US-Hefte Wolverine: Revenge 1-5 von 2024 live und in voller Länge. Eine auf 222 Stück limitierte Variant-Ausgabe (s. Cover links) ist ebenfalls erhältlich. (hb)

Wolverine – Zahltag
Text: Jonathan Hickman
Bilder: Greg Capullo
136 Seiten in Farbe, Softcover
Panini Comics
18 Euro

ISBN: 978-3-7416-4114-5

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