U.C.C. Dolores, Band 5 (Splitter)

September 3, 2024
U.C.C. Dolores, Band 5: Der Sand von Tishala (Splitter Verlag)

Nach dem Abenteuer auf der Eiswelt im letzten Band folgt nun der radikale Orts- und Klimawechsel: Tishala ist ein Planet, der seine beste Zeit hinter sich hat. Ausgebeutet und ausgeblutet besteht er nun nur noch aus Sand, Staub und Felsen. Ausgerechnet hierher hat es vor fünf Jahren Mony und ihre beiden Crewmitglieder der U.C.C. Dolores, Shaël und Tuco, verschlagen. Und das offenbar nicht ganz freiwillig. Seitdem sitzt man hier fest. Das Kosmo-Korsarenschiff muss dringend überholt und repariert werden. Man will hier endlich weg, zumal Luna, Monys kleine Tochter, durch die ungesunde Luft ernsthaft erkrankt ist. Also muss jetzt endlich Geld her, weshalb Mony beim berüchtigten Warlord Sharkis, den man auch den Furchtlosen nennt, als Scharfschützin anheuert – ein Job, der sich als weitaus gefährlicher erweist als gedacht…

Neue Welt, neues Glück? Bisher nicht wirklich. Tishala ist ein rauer, ungesunder Planet mit toxischer Atmosphäre, auf dem es gigantische elektrische Stürme geben kann (Luc Orient lässt grüßen). Einst grün und üppig wurde er gnadenlos ausgebeutet und die einheimische Bevölkerung anschließend wieder sich selbst überlassen. Nach und nach lernen wir die Gegebenheiten und die Bewohner des Planeten kennen – beides bringen uns Didier und Lyse Tarquin in erläuternden und erklärenden Textkästchen näher. Die Mission, zu der Sharkis mit seiner Söldnerarmee – ein nicht minder raues Völkchen – und mit Mony, die inzwischen als Scharfschützin „Rothand“ bekannt ist, aufbricht, bleibt lange nebulös. Ihr Ziel wird erst gegen Ende enthüllt und bestimmt sicher den Inhalt des Folgebandes.

Einmal mehr haben die Tarquins sichtlich Spaß am Erzählen und scheuen sich dabei auch nicht, munter Versatzstücke aus dem Science Fiction Genre unterzumischen. So erinnert nicht nur das gigantische Gefährt von Sharkis an den Sandkriecher der Jawas aus Krieg der Sterne, während die Actionszenen mit den bewaffneten Vehikeln aus den Mad Max Filmen entlehnt sind. Die Figur des Sharkis, der vermeintliche Gegenspieler Monys, ist dabei originell angelegt, als sprichwörtlich „Mann mit den zwei Gesichtern“, mit einer ganz speziellen, gefährlichen Eigenschaft, die dann auch seine Macht und sein Ansehen erklärt. Neben Monys Geschichte gibt es noch zwei weitere Schauplätze: Nachdem der Kontakt zu ihr abgebrochen ist, macht sich Tuco gemeinsam mit dem Roboter Rob auf den Weg. Und auch auf der gestrandeten Dolores, wo Shaël und Luna bange ausharren, wird es gefährlich, als eine neue Figur auftaucht.

So entspinnt sich eine abwechslungsreiche, muntere Story, noch ehe wir wissen worum sich diese eigentlich dreht, die sich nach und nach aber erschließt. Immer durchzogen von rasanten Action-Sequenzen für die der nervöse Stil von Didier Tarquin, der wieder gerne an den von Régis Loisel (u.a. „Auf der Suche nach dem Vogel der Zeit“, „Peter Pan“) erinnert, wie gemacht ist. Große ausladende Panel oder Doppelseiten werden immer wieder von kleinen Inserts durchzogen, was an filmische Szenenwechsel oder Schnitte erinnert. Bis zum Erscheinen dieses Bandes hat es gut zwei Jahre gedauert – wir müssen uns wohl oder übel etwas gedulden, ehe wir erfahren, wie es hier weiter geht… (bw)

U.C.C. Dolores, Band 5: Der Sand von Tishala
Text & Bilder: Didier Tarquin & Lyse Tarquin
64 Seiten in Farbe, Hardcover
Splitter Verlag
18 Euro

ISBN: 978-3-96792-348-3

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