U.C.C. Dolores, Band 3 (Splitter)

Juli 12, 2021
U.C.C. Dolores, Band 3: Der rote Kristall (Splitter Verlag)

Unterwegs ins Unbekannte. Wie von Geisterhand gesteuert fliegt die U.C.C. Dolores, das Kosmo-Korsarenschiff, das Mony von ihrem Vater erbte, unbeirrt und aller Widrigkeiten zum Trotz per Autopilot einem weit entfernten Ziel entgegen. Das entpuppt sich schließlich als „Endstation letzte Chance“, der letzte bekannte Ort des Universums, bevölkert von Halsabschneidern und allerlei zwielichtigen Gestalten. Hier dringt die Dolores in das Innere eines zerborstenen Planeten ein. Und dort kommen Mony und Kash einmal mehr vom Regen in die Traufe, denn sie werden von Robotern attackiert und aus höchster Not gerettet. Überraschenderweise ist Mony für ihre Retter, die von Tuco angeführt werden, keine Unbekannte. Doch ehe es zum großen Enthüllen von Geheimnissen und Zusammenhängen kommt, trifft auch noch Mutter Oberin mit ihrer Armada ein, was die allgemeine Situation nicht gerade entschärft…

Das Finale des ersten Zyklus‘ garniert Autor und Lanfeust-Zeichner Didier Tarquin einmal mehr mit massiver Action, wobei er zusätzlich das Mysterium um Monys Herkunft auflöst. Im Inneren des Planeten, das eine in sich abgeschlossene Dschungel-Welt beherbergt, bahnt sich eine Schlacht an, zwischen den Truppen von Mutter Oberin, die natürlich scharf auf das geheimnisvolle Tassili-Schwert ist, und der Roboter-Armee des großen Unbekannten, einer wahrhaft monströsen Erscheinung. Dazwischen steht Tuco mit seinen Leuten, die das versklavte Volk der Rasseths befreien wollen. Dann erfahren wir endlich die Zusammenhänge – u.a. warum Tuco Mony kennt, wer sie wirklich ist und warum sie den hartgesottenen Kash an jemanden aus seinem früheren Leben erinnert. Enthüllungen, die durchaus überraschend daherkommen – die für Mony auch mit einer gewissen Tragik verbunden sind – und die letztendlich zeigen, wie fein und überlegt Tarquin seine Story gestrickt hat. Einmal mehr lässt hier nämlich die Autoren-Schule von Christophe Arleston grüßen.

Der vorläufige Abschluss gerät damit höchst unterhaltsam und abwechslungsreich – beginnend mit der derben Rückblende, die eine „einschneidende“ Episode um General McMonroe, Monys vermeintlichem Vater, berichtet. Dann wechseln sich Action mit originellen Einfällen und inhaltlichen Überraschungen ab, bis es zum unvermeidlichen, filmreifen Splatter-Finale kommt, das den Kreis schließt und das aus der ehemaligen Klosterschülerin Mony endgültig eine taffe Heldin mit neu gefundener Identität macht. Inszeniert ist die Story (an der auch Tarquins Frau Lyse beteiligt war, die zudem die Kolorierung besorgte) wieder gewohnt fulminant, teilweise mit großen, seitenübergreifenden Panels und fantasievollen Panoramen. Inklusiver witziger Anachronismen, wie den Bowler-Hut, den Tuco trägt, der damit an Nick Furys Kumpel Dum Dum Dugan erinnert. Band 4 und damit der Start eines neuen, zweiten Zyklus‘, ist bereits in der Mache und soll bei Glénat Ende des Jahres erscheinen. Mit neuer Mannschaft und neuem Ziel – ein Vorgeschmack auf beides wird auf der letzten Seite bereits präsentiert. (bw)

U.C.C. Dolores, Band 3: Der rote Kristall
Text & Bilder: Didier Tarquin & Lyse Tarquin
64 Seiten in Farbe, Hardcover
Splitter Verlag
16 Euro

ISBN: 978-3-96219-308-9

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