Nicht gut steht es um die Erde. Die Lage ist ernst. Nachdem die mysteriöse Frau, die man in dem außerirdischen Sarkophag fand und die man Eva taufte, hierher gebracht wurde und alleine ihre Anwesenheit schon für Chaos sorgte, richten sich nun gleich vier kosmische Strahlen unbekannter Herkunft mit gigantischem Durchmesser direkt auf unseren blauen Planeten. In neun Tagen schlagen die Strahlen ein. Die Folgen werden verheerend und kaum abzuschätzen sein. Ein Grund zur Panik? Klar. In aller Heimlichkeit sammelt das mächtige CEES, das Konsortium zur Erforschung und Erschließung des Weltalls unter seinem Chef Siderow diverse Auserwählte ein, die gerettet werden sollen, falls die Erde das Zeitliche segnet. Eilig verlassen die ersten Schiffe den Planeten. Doch gibt es noch eine Möglichkeit, die Apokalypse abzuwenden. Eine, die einen hohen Preis fordert. Denn damit muss Siderow die Hoffnung auf Unsterblichkeit, die in Eva vermutlich verborgen liegt, aufgeben…
Dreiteilige Serie, letzter Band. Also muss Autor Christophe Bec mit den Lösungen seiner Rätsel und mit diversen Aufklärungen rausrücken. Und das tut er auch, mit einer furiosen Schlagfrequenz. Zuerst erfahren wir in einer Rückblende Näheres über die außerirdischen Artefakte, die Rollsiegel, die einst gefunden wurden, die nun seit Jahrzehnten von einem geheimen Orden entziffert und entschlüsselt werden und die inhaltlich direkt auf das aktuellen Geschehen und die Herkunft Evas verweisen. Einst gab es eine menschenähnliche Rasse, die „Erbauer“ (siehe Band 2), den heutigen Menschen jedoch weit überlegen. Diese Rasse ging unter, jedoch schuf man vorher ein perfektes, unsterbliches Wesen, das man einerseits aufgrund seiner drohenden Gefährlichkeit gut versteckte, das man andererseits aber auch aus unbekannten Gründen für die Nachwelt bewahren wollte. Eva. Jetzt haben die Menschen Eva gefunden. Und damit auch die Büchse der Pandora geöffnet.
Damit verweben Christophe Bec und Zeichner Salaün wieder diverse bekannt bewährte Science Fiction Motive (das Weltuntergang-Szenario ist immer beliebt) und reichern die Story zusätzlich mit Superhelden-Folklore an. Den Prototyp eines Übermenschen, der nach etlichen Jahren wieder geborgen und wiederbelebt wird, kennen wir als Captain America. Auch eine religiöse Komponente hält Einzug: mächtige Geschöpfe (die warum auch immer wieder verschwunden sind) schaffen ein perfektes, fast göttliches Wesen und erkennen gleichzeitig die Gefahr darin. Das alles ist viel Stoff, der hier auf 48 Seiten untergebracht und komprimiert wird. Immerhin löst Bec fast alles auf, machmal fast zu hektisch, inkl. einer kleinen Pointe am Ende. Ein Pfund sind wieder die wunderbaren realistischen Zeichnungen von Jaouen Salaün („Carthago Adventure“), voller Anmut und Eleganz (was die Darstellung Evas betrifft) und bildgewaltiger, abstrakter Dramatik (beim Aufeinandertreffen der Strahlen), farblich beeindruckend (die Herbstfarben auf der Erde, die Neonfarben im All), mit unaufdringlicher Computer-Unterstützung. Und am Ende zeigt sogar der Unsympath Siderow menschliche Züge. (bw)
Eternum, Band 3: Eva
Text: Christophe Bec
Bilder: Jaouen Salaün
48 Seiten in Farbe, Hardcover
Splitter Verlag
14,80 Euro
ISBN: 978-3-95839-323-3