Lucky Luke, der berühmteste europäische Comic-Cowboy wird 70. Ein Jubiläum, das verdientermaßen mit Ausstellungen, Hommage-Bänden und Sonderpublikationen gewürdigt wird. Neben Asterix ist Lucky Luke DIE Alben-Serie, die sowohl Alt als auch Jung begeistert. Dass Alt selbst von den Lausbubengeschichten des jungen Luke angetan ist, konnte man HIER bereits nachlesen. Da wird es doch Zeit, auch mal die Jugend zu Wort kommen zu lassen und so präsentieren wir hier die erste Lucky Luke Kinder-Rezension, die Tristan Bachmann (11 Jahre, naja fast!) mit kleiner Schützenhilfe seines Herrn Papa (hb) zu Papier gebracht hat:
In diesem Band (Nr. 67 – inzwischen sind wir bei der Nr. 94 angelangt!) um den Lonesome Cowboy geht es darum, dass die Daltons (schon wieder!) ausbrechen, um Sheriff Parker zu hängen, weil er sie mal eingebuchtet hat. Dieser soll allerdings heiraten, was dann ins Wasser fällt, weil er sich mit den Daltons herumschlagen muss. Der Sheriff lehnt Lucky Lukes Hilfe ab, aber der kommt natürlich trotzdem mit. Diverse Schlägereien und Auseinandersetzungen später ist den Daltons eigentlich das Handwerk gelegt – aber da kommt Joe Daltons Durchbruch: scheinbar hat der Halunke Lucky Luke getötet, und die Sache scheint ziemlich den Bach runterzugehen…
Auch in Band 67 (in der eigenwilligen Nummerierung des Ehapa Verlags, die historisch gewachsen ist) bekam Zeichenveteran Morris vom Autorenteam Xavier Fauche und Jean Léturgie (Rantanplan, Tassilo, Spoon & White) genügend Material, um alle Freunde des einsamen Cowboys mit einem zufriedenen Grinsen zu versehen. Im Original als „Les Daltons à la Noce“ 1993 erschienen, liefert der Band, den Ehapa im gleichen Jahr bei uns veröffentlichte, die bekannte Mischung aus Spaß und Spannung, die einige bekannte Gesichter und Dauerbrenner vereinigt – neben den immer während trotteligen Daltons, die dieses Mal im Knast sogar in den Kuchen beißen, in den Ma Dalton eine Feile versteckt, gibt es ein Wiedersehen mit Bones dem Totengräber, der sehr zum Entsetzen der Gäste die Hochzeit des Sheriffs organisieren soll.
Zeichnerisch voll auf der Höhe, kann der Band inhaltlich nicht ganz an die Glanzzeiten eines Goscinny heranreichen – aber spätestens mit der Übernahme durch Achdé nach dem Tod von Morris im Jahr 2001 ist die Serie nicht nur in mehr als kompetenten zeichnerischen Händen, sondern wird mit wechselnden Autoren durchaus würdig fortgeführt. (hb/tb)
Lucky Luke, Band 67: High Noon in Hadley City
Text: Jean Léturgie, Xavier Fauche
Bilder: Morris
48 Seiten in Farbe, Hardcover
Egmont Comic Collection
12 Euro
ISBN: 978-3-7704-3463-3