Star Wars: Kanan – Der letzte Padawan (Panini)

Februar 26, 2016

Star Wars: Kanan (Panini)

Während der Klonkriege auf dem Planeten Kaller. Ein Gefecht zwischen der Republik und den separatistischen Droiden wird von der Jedi-Meisterin Depa Billaba angeführt. Gerade als der Kampf siegreich beendet wird und die Kalleraner befreit sind (was denen in Prinzip schnuppe ist – ein Besatzer sei ja schließlich nicht besser als der andere), erreicht die Klonkrieger die Order 66, der Befehl, der die Vernichtung und Verfolgung aller Jedi beinhaltet. Depa Billaba wird von ihren eigenen Leuten getötet, ihrem Padawan, dem jungen Caleb Dume, gelingt gerade noch so die Flucht. Caleb schlägt sich bis nach Plateau City durch, wo der hungernde und müde Jedi Anwärterbub von Janus Kasmir, einem einheimischen Schmuggler und Gauner, aufgegabelt und erstversorgt wird.

Als ‚Dank‘ stiehlt Caleb dessen Schiff, die Kasmiri und macht sich auf gen Coruscant, wo die letzten Jedi sich vermeintlich versammelt haben. Eine Falle, klar. Einmal mehr schafft es Caleb seinen Häschern knapp zu entkommen und muss sich wohl oder übel mit Janus auseinandersetzen und arrangieren. Was mit der Zeit erstaunlich gut klappt. Wären da nicht Commander Grey und Captain Styles, die beiden Klone, die Caleb und Janus stets auf den Fersen sind und nicht locker zu lassen scheinen. Schließlich trennt Caleb sämtliche Verbindungen zu seiner Vergangenheit und damit seinem alten Leben, geht seiner Wege und nennt sich fortan Kanan Jarrus. Er wird selbst ein erfolgreicher Schmuggler, wenn auch anfangs wider Willen. Bis ihn Jahre später eine Mission erneut nach Kaller führt, wo ihn die Vergangenheit wieder einholt…

Zeitlich einzuordnen ist der Band nach ‚Die Rache der Sith‘, also vor der klassischen Trilogie. Die Story, die mit dem großen Verrat beginnt, ist fetzig erzählt. Caleb/Kanan wird bereits in jungen Jahren, lange bevor seine Jedi-Ausbildung beendet wird, zum ewig Gejagten und fügt sich schließlich in seine Rolle als Schmuggler, auch wenn diese mit den ehernen Prinzipien des Jedi-Ordens nicht viel gemein hat. Die zahlreichen Verfolgungs- und Flucht-Episoden sorgen dabei stets für Kurzweil und münden schließlich in die direkte Konfrontation mit Calebs Häschern, wobei deutlich wird, dass der ehemalige Padawan noch immer nicht alle Jedi-Grundsätze abgestreift hat. Und dann, gerade als wir einen älteren Caleb sehen, der als ‚angesehener‘ Schmuggler etabliert und mit einer treuen Mannschaft umgeben ist, muss er wieder nach Kaller reisen, auf den Planeten, der einst sein Leben in neue Bahnen lenkte.

Bei all der Action vergisst Autor Greg Weisman nicht die Handlung und lässt die Wege der Hauptpersonen sich immer wieder kreuzen, wobei er auch zeigt, wie die Charaktere, allen voran Caleb, sich mit den Jahren verändern und reifen. Dabei fühlt sich der Leser, obwohl die Personen der Handlung neu für ihn sind, sofort im Star Wars Universum zuhause (zumal Obi Wan Kenobi alias Ewan McGregor einen Kurzauftritt hat, in dem er quasi den ersten Star Wars Film ‚A new Hope‘ teasert). Es ist alles da, was Star Wars in dieser Periode ausmacht: Droiden, Lichtschwerter, die bekannte Architektur, Weltraumschmuggler. Nur ein Erzbösewicht fehlt. Dafür gibt es die beiden Klon-Verfolger und die On/Off-Freundschaft mit Janus – beides sorgt immer wieder für Zündstoff. Kanan läuft zwar als Comic Sonderband in der Star Wars Reihe, ist aber in den USA ein eigenständiger Star Wars-Ableger, von dem inzwischen elf Hefte erschienen sind. Der Band fasst die ersten sechs zusammen. Fortsetzung folgt also. Gerne. (bw)

Star Wars: Kanan – Der letzte Padawan
Text: Greg Weisman
Bilder: Pepe Larraz, Jacopo Camagni
144 Seiten in Farbe
Panini Comics
16,99 Euro

ISBN: 978-3-95798-708-2

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