Tango, Band 8 (Splitter) | Comicleser

Tango, Band 8 (Splitter)

Februar 7, 2025
Tango, Band 8: Die Suluseeballade (Splitter Verlag)

Irgendwo vor Borneo in der Sulusee warten Tango und Mario auf ihrem Katamaran auf Lani, Tangos neue Freundin. Gemeinsam wollen sie weiter nach Magellans Helm und Pfeil suchen. Legendäre weltliche Reliquien, mit denen sich sicher gut Geld verdienen lässt. Lani hat bei ihrer Ankunft sogleich eine Überraschung in petto: Den Engländer Will Hill, ein Historiker und Schatzsucher. Hill behauptet als einziger zu wissen, wo sich die gesuchten Gegenstände befinden, nämlich an Bord eines vor 500 Jahren gesunkenen Schiffes. Mario zeigt sich misstrauisch, was den neuen Teilhaber betrifft, doch Hill hält Wort. Ohne Mühe finden sie das Wrack und können eine Truhe bergen, in der sich tatsächlich Helm und Pfeil befinden. Alles läuft glatt. Zu glatt, wie die vier eines Nachts feststellen müssen…

Zweiter und letzter Teil der Suche nach dem Helm Fernando Magellans und dem Pfeil, der ihn tötete. Denn der portugiesische Seefahrer kam bekanntlich bei der ersten Weltumseglung der Geschichte 1521 auf einer Philippinen-Insel ums Leben. Nachdem die Schatzsuche so reibungslos und zügig verläuft, wird klar, dass hier noch einiges kommen muss. Und das tut es. Nach diversen bösen Überraschungen an Bord erscheinen einige Figuren, die wir im Vorband kennenlernten, in einem ganz anderen Licht, wodurch die Story eine neue Richtung einschlägt. Helm und Pfeil werden zu Nebensache, es geht für Mario und Tango nur noch darum, zu überleben, nachdem sie eine äußerst unangenehme Bekanntschaft machen müssen. Diese zweite Hälfte des Bandes beginnt dann wieder in Manila.

Auch dieses Album der Reihe lebt vom Zusammenspiel der beiden Hauptakteure, das gerne ein ähnliches Muster aufweist: Der argentinische Ex-Polizist Mario (übrigens die einzige Figur der Reihe mit runden Sprechblasen), immer gemütlich unterwegs und stets auf Entspannungskurs, äußert Bedenken ob der Vorhaben und Pläne Tangos, die dieser aber mit einer Mischung aus gewisser Naivität und Abenteuerlust in den Wind schlägt. Und am Ende behält Mario doch Recht und muss nicht selten die Kohlen aus dem Feuer holen. Hier misstraut Mario ebenfalls dem Schatzsucher Will Hill, doch dieses Mal irrt er sich tatsächlich, denn die Gefahr kommt aus einer ganz anderen Richtung… und führt schließlich zu einem bleihaltigen Showdown.

Wieder einmal setzt Zeichner Philippe Xavier die exotischen Schauplätze der Reihe eindrucksvoll ins Bild (im Verbund mit Kolorist Jérôme Maffre). Realistisch, sparsam, immer wieder reduziert, aber dann wieder detailliert, wo es angebracht ist. So konzentriert er sich bei den Dialogen auf die klaren Darstellung der Figuren und spart mit Hintergründen, nur um dann wieder mit großformatigen, stimmigen Panels und Panoramen aufzuwarten. Beispiele: Die Tauchszenen, der Katamaran im Mondschein und bei Sonnenuntergang, oder die Darstellung des Slums aus der Vogelperspektive, wo die Anordnung der Sprechblasen den Weg der Figuren zeigt. Und der Titel ist natürlich eine Anspielung auf Hugo Pratts „Südseeballade“. Nächster Halt: Neuseeland. Da sind wir doch wieder dabei. (bw)

Tango, Band 8: Die Suluseeballade
Text: Matz, Philippe Xavier
Bilder: Philippe Xavier, Jérôme Maffre (Farben)
64 Seiten in Farbe, Hardcover
Splitter Verlag
18 Euro

ISBN: 978-3-98721-473-8

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