Tango, Band 7 (Splitter)

Januar 10, 2025
Tango, Band 7: Magellans Pfeil (Splitter Verlag)

Ferdinand Magellan war der erste Weltumsegler. Nicht ganz, genau genommen. Eigentlich beendete nur ein Schiff von ursprünglich fünf mit 18 ausgemergelten Männern 1522 die Reise. Magellan selbst starb bereits über ein Jahr zuvor auf den Philippinen bei einer blutigen Auseinandersetzung mit Eingeborenen. Was das mit unseren Weltenbummlern Tango und Mario zu tun hat? Nun, die beiden haben unvermittelt Zeit. Viel Zeit. Denn die Übergabe des Katamarans, den sie nach Manila überführen, verzögert sich um ganze sechs Wochen. Weshalb Tangos Abenteurer-Gen durchschlägt und er den spontanen Entschluss fasst, einer Legende nachzugehen – nämlich den Helm Magellans und den Giftpfeil, der ihn tötete, aufzuspüren. Dazu müssen die beiden zu einer Insel, deren Betreten eigentlich verboten ist. Womit der Ärger beginnt.

Denn das Album startet ganz anders. Wir sehen Tango in einem der berüchtigten philippinischen Gefängnisse. Wie und warum er dort gelandet ist, wird rückblickend erzählt. In ihrem neuen Zweiteiler, der erstmals außerhalb Amerikas spielt, vermischen Autor Matz (u.a. „Der Killer“, „Geronimo“) und Zeichner Philippe Xavier (u.a. „Kreuzzug“, „Winter 1709“) ein historisches Ereignis mit dessen Legendenbildung: Die Reise und der Tod Magellans und dessen „Reliquien“, der Helm und der Pfeil, die irgendwo und vielleicht noch existieren. Dazu kommt die verbotene Insel und der angeblich blutrünstige Stamm, der noch traditionell lebt wie vor 500 Jahren – hierfür stand offenbar die Andamanen-Insel North Sentinel Island Pate, wo ein Volk noch isoliert existiert und jegliche „Zivilisation“ ablehnt.

Trotz dieser interessanten Mischung, die nur Teile des Albums einnimmt, verliert die Story bisweilen ihren roten Faden. Der Knast-Aufenthalt Tangos ist schnell abgehandelt und das Rede-Geplänkel gegen Ende in der Strandbar gerät arg zäh und lang und passt so gar nicht zu den sonst sarkastisch unterhaltsamen Buddy-Dialogen zwischen Tango und Mario. Im nächsten Band, der bereits erhältlich ist, geht die Suche bzw. die Jagd nach Helm und Pfeil auf Borneo weiter. Zeichnerisch gibt sich Philippe Xavier keine Blöße. Mit seinem elegant unterkühlten wie klaren Zeichenstil zaubert er wie gewohnt Urlaubspanoramen auf das Papier, perfekt unterstützt durch die Farben von Kolorist Jérôme Maffre. Wobei die Magellan-Rückblenden an seinen „Conquistador“-Vierteiler erinnern. Und wer sucht, findet auch Andy Morgan und seine Crew, versteckt in einem Panel… (bw)

Tango, Band 7: Magellans Pfeil
Text: Matz, Philippe Xavier
Bilder: Philippe Xavier, Jérôme Maffre (Farben)
56 Seiten in Farbe, Hardcover
Splitter Verlag
18 Euro

ISBN: 978-3-96219-548-9

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