Afrikakorps, Band 3 (Bunte Dimensionen)

März 25, 2024
Afrikakorps, Band 3: El Alamein (Verlag Bunte Dimensionen)

Kriegsjahr 1942: Nach einem Heimaturlaub in Berlin mit seiner Frau Elisabeth und Sohn Wilhelm findet sich Panzerkommandant Leutnant Joachim von Richter wieder mitten im Kriegsgeschehen in Nordafrika. In der libyschen Oase Bir Hakeim halten die Franzosen, die aus der Luft von der Royal Air Force unterstützt werden, vergeblich die Stellung und ziehen in der Nacht ab. Für die deutschen Verbände ist der Weg nach Tobruk nun frei. Binnen kurzer Zeit fällt die Stadt, tausende alliierte Soldaten geraten in Gefangenschaft.

Doch trotz dieses Sieges scheint sich das Blatt langsam zugunsten der Alliierten zu wenden. Defektes Material und massive Nachschubprobleme machen dem Afrikakorps immer mehr zu schaffen. Auch von Richter und seine Panzerbesatzung sind davon betroffen. Treibstoff ist notorisch knapp. Bis Oktober haben sich die alliierten Truppen nach El-Alamein in Ägypten zurückgezogen, als es zur entscheidenden Schlacht kommt, in deren Folge Leutnant von Richter ein Himmelfahrtskommando übertragen wird…

Auch im dritten und letzten Teil seiner Reihe um das Deutsche Afrikakorps setzt der Belgier Olivier Speltens auf historische Akkuratesse und einen dokumentarischen Charakter, wobei von Richter samt Panzerbesatzung im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Dabei „behandelt“ Speltens alle Soldaten gleich, es gibt weder „böse“ Deutsche, noch Italiener, Engländer oder Franzosen. Er schildert den Krieg in erster Linie auf Seiten der Deutschen in Person von Richters. Oft sind er, seine Mannschaft und sein Panzer zum Nichtstun oder Abwarten verurteilt, was nicht nur an der schlechten Nachschubsituation liegt, sondern auch an der fehlenden oder sprachlich bedingten mangelhaften Kommunikation mit den Italienern. Die Lage bleibt immer wieder unklar, beispielsweise was die Position eigener oder feindlicher Verbände betrifft.

Afrikakorps, Band 3: El Alamein (Vorzugsausgabe)

Zu Beginn des Bandes sehen wir von Richter im winterlich verschneiten Berlin bei seiner Familie, weit weg von seinem Krieg. Sohn Wilhelm ist in der Hitler-Jugend und damit wie seine „Kameraden“ bereits indoktriniert, in Vorbereitung auf einen späteren Einsatz in Russland. Kindliche Naivität, die gnadenlos ausgenutzt wird. Von Richters Einstellung in Bezug auf den Krieg behält er für sich, sein Handeln scheint eher von soldatischer Pflichterfüllung angetrieben als vom Dienst an seinen „Führer“. Er beschützt seine Panzerbesatzung wo es nur geht, minimiert Risiken, bleibt dabei aber dennoch im Kampf effektiv, wobei er sich auf seine Erfahrung verlassen kann und muss. Die Geschichte folgt dabei dem Verlauf des Afrika-Krieges bis zur Niederlage des Afrikakorps bei El Alamein.

Speltens Bilder zeichnen sich dabei wie gehabt durch einen erstaunlichen Realismus aus. Alleine 15 bibliographische Quellen sind genannt. Seine Explosionen und Brände, die Wüstenszenen und Landschaften sind schon nahe am Photorealismus und erinnern damit an den Zeichenstil eines Romain Hugault. Ein Nachwort beschreibt das Ende des sinnlosen Krieges in Afrika. Von dem Band existiert eine auf 150 Exemplare limitierte Vorzugsausgabe mit Variant-Cover (siehe rechts) und signiertem Exlibris, die jedoch bereits vergriffen ist. Fun-Fact am Rande (sprichwörtlich): auf dem Buchrücken hat die Druckerei offenbar den Titel vergessen, weshalb man diesen nachträglich per Aufkleber anbrachte. (bw)

Afrikakorps, Band 3: El Alamein
Text & Bilder: Olivier Speltens
56 Seiten, Hardcover
Bunte Dimensionen
17 Euro

ISBN: 978-3-949144-35-6

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