Dune: Haus Harkonnen, Band 1 (Splitter)

Januar 16, 2024
Dune: Haus Harkonnen, Buch 1 (Splitter Verlag)

Giedi Prime, Heimatplanet des Hauses Harkonnen: wie viele andere malocht auch der junge Guerney Halleck auf den kargen Feldern, während es sich die Herrscher gut gehen lassen. Die Willkür regiert allenthalben, wahllos wird verhaftet und entführt, bis es eines Tages auch Hallecks Schwester Bheth trifft. Halleck nimmt die Spur auf und findet heraus, dass er seine Schwester vielleicht noch retten kann. Gleichzeitig tobt der Baron Vladimir Harkonnen: seit er den Bene Gesserit den Gefallen getan hat, der Blutlinie des erhofften Messias sein Erbgut zur Verfügung zu stellen, geht es körperlich bergab mit ihm. Der einbestellte Suk-Arzt Dr. Yueh bestätigt seinen Verdacht: die Bene Gesserit haben ihn vergiftet und bewusst eine degenerative Nervenkrankheit verursacht, die ihn zunehmend verunstaltet.

Harkonnen konfrontiert die Schwesternschaft, die ihn allerdings ganz elegant auflaufen lässt. Denn bei einem irregeleiteten Racheversuch gerät das unsichtbare Nicht-Schiff, das bei einem fingierten Angriff das Haus Atreides schwer belastete, in die Hände der Schwesternschaft, die fortan ein Faustpfand gegen die Harkonnens in Händen halten.

Einstweilen verfolgt der Imperator Shaddam weiterhin ganz eigene Pläne: nach wie vor lässt er auf dem Technikplaneten Ix die fiesen Tleilaxu daran arbeiten, künstliches Spice herzustellen und damit seine Machtbasis für immer zu zementieren. Der Sohn des vertriebenen Herrschers Rhombur Vernius lebt weiterhin bei Herzog Leto Atreides im Exil auf Caladan, während sich auf Ix vermehrt Widerstand regt, als Shaddam auch noch seine Sardaukar schickt, um die Dinge schneller voranzubringen. Leto selbst hat sich Rhomburs Schwester als Gefährtin genommen und besorgt seiner Konkubine eine neue Zofe, als sich Nachwuchs ankündigt. Davon bekommen die Harkonnens Wind und nutzen die Chance, eine Spionin bei ihren Erzfeinden einzuschleusen…

Dune: Haus Harkonnen, Buch 1 (Vorzugsausgabe) Splitter Verlag
Die verlagsvergriffene Vorzugsausgabe

Vorhang auf für Dune-Prequel Nummer 2 aus der Feder von Frank Herbert-Filius Brian: inhaltlich eng verbunden mit dem Vorläufer („Haus Atreides“), entfaltet Herbert jr. weiter die Vorgeschichte des epochalen Science Fiction-Meilensteins. Der Fokus liegt hier auf dem fiesen Gegenspieler Vladimir Harkonnen, der in Herberts Roman durch finstere Ränkespiele die Macht über Arrakis wieder an sich reißt. Im Prequel legt Herbert Junior hierfür die Strippen und zimmert ein Gebäude aus Intrigen und Machtspielen, die es dem Baron schließlich ermöglichen wird, auch seine Erzfeinde aus dem Haus Atreides zu unterwandern und mit dem Imperator zu paktieren.

Die Idee des künstlichen Spice ist dabei ebenso faszinierend wie die These, dass die abstoßende Gestalt des Barons, der im Hauptwerk angesichts seiner Leibesfülle Gravitationsmechanismen benötigt, auf einen Vergeltungsakt der Bene Gesserit zurückgeht, die ihn für ihre eigenen Pläne vereinnahmen wollten, den wunderbar benannten Kwisatz Haderach zu erzeugen.

Gleichzeitig erleben wir die Jugendjahre von Guerney Halleck, dessen Hass auf die Harkonnens erklärt wird, und auch von Duncan Idaho, den Leto zur Ausbildung zum Schwertmeister schickt. Sehr eng verwoben mit den Ereignissen des ersten Prequels (der fingierte Anschlag auf die Tleilaxu, der Technikplanet Ix, die Flucht der Familie Vernius), leidet auch diese Story ein wenig unter der Vielzahl der Handlungsstränge, die fast schon atemlos vorbeirauschen. Und dass es auf Dune Polkappen gibt, das wussten wir bislang auch nicht. Dennoch eine schwungvolle Adaption von Kevin J. Anderson und Michael Shelfer, die mehr als Vorfreude schürt auf den Teil 2 der Leinwandumsetzung von Denis Villeneuve, auf die die Filmwelt ungeduldig harrt. Ende Februar könnte es soweit sein, dem Vernehmen nach. (hb)

Dune: Haus Harkonnen, Buch 1
Text: Brian Herbert, Kevin J. Anderson
Bilder: Michael Shelfer
112 Seiten in Farbe, Hardcover
Splitter Verlag
22 Euro

ISBN: 978-3-98721-279-6

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