Resident Alien, Band 4 (Splitter)

Oktober 28, 2023
Resident Alien, Band 4: Der Mann ohne Namen (Splitter Verlag)

Feuer in Patience, dem eigentlich beschaulichen Städtchen im US-Staat Washington. Mitten in der Stadt brennt ein Haus komplett aus, der Brand lässt sich kaum löschen. Schnell wird der Grund dafür klar: Im oberen Stock des Gebäudes war ein Drogenlabor eingerichtet. Von Crystal Meth bis Ecstasy finden Polizei und Feuerwehr alles, was das Dealer-Herz höher schlagen lässt. Und ein Mann stirbt bei dem Feuer. Offenbar ein Obdachloser, der kurz vor seinem Tod Harry Vanderspeigle, dem Arzt, noch vor ein Rätsel stellt. Weshalb sich Harry einmal mehr in der Pflicht sieht, die Umstände eines Todes zu klären. Doch wo beginnen? Erst muss die Identität des Toten ermittelt werden, was eine Weile dauern kann. Inzwischen tut sich im Privatleben Harrys einiges. Er wird von Asta, seiner Arzthelferin, und deren Vater Dan Twelvetrees eingeladen, die ihm offenbaren, dass sie sein wahres Aussehen kennen (was wir schon lange wissen). Und dann sind da noch die Regierungsbehörden, die ihm hartnäckig auf der Spur sind…

Harry, der Außerirdische, der auf der Erde havariert ist, mit nur vagen Aussichten auf Rettung und damit Rückkehr zu seinem Heimatplaneten, ist längst in der Mitte der Gesellschaft von Patience angekommen. Ob Bürgermeister oder Polizeichef – man schätzt ihn, seine Art und sein Können sehr. Und Harry wiederum genießt die Gesellschaft der Menschen, nach Jahren der Selbstisolation. Dass seine neue Art zu leben auch Gefahren birgt, sehen wir an seinen Verfolgern von der Regierungsbehörde, die jeder Spur noch so akribisch nachgehen und ihm – freilich ohne es zu wissen – immer näher auf die Pelle rücken. Und dass Asta und ihr Vater wissen, wer er ist, beunruhigt ihn einerseits, andererseits scheint er froh, endlich Freunde gefunden zu haben, denen er Vertrauen schenken kann. Freilich haben wir noch keine Ahnung warum die Twelvetrees Harrys wahres Ich sehen können (wobei sie nicht die einzigen bleiben werden) – einiges bleibt dann doch noch im Dunkeln.

Dann zeigen Hogan und Parkhouse auch wieder eine kurze Rückblende in Harrys Vergangenheit auf seinem Heimatplaneten und geben einen Einblick dessen fremdartige, offenbar gefühlskalte Gesellschaft. Und bahnt sich mit Asta tatsächlich eine Beziehung an – trotz gegenseitiger Dementis und Beteuerungen? Nach dem formidablen letzten Band mit dem Pulp-Motiv im Mittelpunkt wird hier die Geschichte Harrys weiter erzählt und nimmt womöglich für ihn gefährlichen Schwung auf. Die Krimi-Handlung wird vergleichsweise schnell und gradlinig erzählt und aufgeklärt, nachdem die Identität des Toten bekannt wird. Dennoch bleiben auch hier Fragen. Wieder ein gelungener Band der Reihe, die auch als TV-Serie adaptiert wurde und die nach einem eher beschaulichen Beginn längst Fahrt aufgenommen hat und besten Lesestoff bietet. Im kommenden Band 5 werden wir mehr von dem geheimnisvollen Dan Twelvetrees sehen und lesen. Eine Cover-Galerie und zwei Seiten mit Bleistiftzeichnungen von Steve Parkhouse runden den Band ab. (bw)

Resident Alien, Band 4: Der Mann ohne Namen
Text & Story: Peter Hogan
Bilder: Steve Parkhouse
104 Seiten in Farbe, Hardcover
Splitter Verlag
22 Euro

ISBN: 978-3-96792-268-4

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