Chew 5; The Homeland Directive, Crossed 2; Benni Bärenstark 1

Februar 27, 2013

Mix 1

Chew – Bulle mit Biss, Band 5: Erste Liga

Cibopath Tony Chu, Agent der FDA, wird von seinem verhassten Chef in den Streifendienst versetzt. Dort schätzen ihn die neuen Kollegen und die vermeintlich niedere Arbeit beginnt ihm wider Erwarten zu gefallen. Doch dann wird er urplötzlich entführt. Seine Kidnapper verfolgen einen perfiden Plan (Leute, das müsst ihr selbst lesen, wie kann einem so etwas nur einfallen?). Auch seine Tochter wird Opfer einer Entführung, hinter der ausgerechnet Mason Savoy, Tonys Erzfeind und ebenfalls ein Cibopath steckt. Die Serie steigert sich von Band zu Band. Schräge Handlung vor schrägem Hintergrund (Das Geflügelverbot, die kuriosen Fähigkeiten Tonys und anderer, auch seiner Tochter). Die Zeichnungen passen in ihrem überzogenen Stil bestens dazu. Humor und Originalität geben sich perfekt die Hände.

Text: John Layman
Bilder: Rob Guillory
128 Seiten in Farbe, Hardcover, Kleinformat
16,80 Euro, Cross Cult
ISBN: 978-3-86425-130-6

 

The Homeland Directive

Warum wird die Mikrobiologin Dr. Laura Regan angeblich zu ihrem Schutz entführt? Wer trachtet ihr nach dem Leben, und warum? Was steckt hinter der sich langsam ausbreitenden, mysteriösen Krankheit, die zu einer Epidemie zu werden droht? Kann das ein perfides Werk von Terroristen sein, oder gar etwas viel Furchterregenderes? Das zeichnerische Konzept des Bandes ist ungewöhnlich. Die oft monochrome Farbgebung ist von Szene zu Szene verschieden. Mal rot, mal grün, mal gelber Hintergrund, mal nur schwarz-weiß. Das ist mutig, funktioniert aber und definiert einen eigenen Stil. Und immer wieder sind reale Fotos mit eingewoben und verfremdet. Ein origineller, kluger und überaus spannender Thriller, der – wie schon Vendittis Surrogates – förmlich nach einer Verfilmung schreit und viel zu schnell zu Ende ist.

Text: Robert Venditti
Bilder: Mike Huddleston
152 Seiten in s/w und Farbe, Hardcover
16,90 Euro, Carlsen Verlag
ISBN: 978-3-551-72968-2

 

Crossed, Band 2: Familienbande

Die Geschichte von Adeline Pratt, die mit neun Geschwistern auf einer Pferdefarm lebt und unter einem despotischen Vater leidet. Bis die die lebenden Toten mit dem kreuzförmigen Mal im Gesicht die Farm überrennen. Adeline flieht und versucht, mit ihrer Familie (oder was sich so Familie nennt und noch davon übrig ist), eine neue Existenz aufzubauen, fernab des Grauens. Doch dieses wohnt nach wie vor in den eigenen vier Wänden in Gestalt ihres Vaters. Auch der zweite Band ist schweinebrutal und grausam. Definitiv nix für zarte Gemüter und Ü18. Die expliziten Darstellungen sind dabei grenzwertig, weil sie plakativ sind und in erster Linie zu Schockzwecken dienen. Subtil geht anders. Außerdem, das vermisst man schmerzlich, fehlt die Handschrift von Garth Ennis, der Band 1 noch seinen Stempel aufdrückte. So bleibt eine durchschnittliche, unreflektierte Splatter-Orgie mit immer wieder ungelenk wirkenden Zeichnungen.

Text: David Lapham
Bilder: Javier Barreno
180 Seiten in Farbe, Softcover
19,95 Euro, Panini Comics

 

Benni Bärenstark, Band 1: Die roten Taxis

Der kleine Winni ist wieder da! So hieß Benni in den 70ern bei Rolf Kauka. Von 1980 bis 2004 erschien die Reihe dann bei Carlsen. Jetzt macht Toonfish (gehört zum Splitter Verlag) im Rahmen seiner Peyo-Offensive (Die Schlümpfe, Johann und Pfiffikus Gesamtausgabe) einen Neuanfang und bringt auch mit Band 13 (John-John) eine dt. Erstveröffentlichung. Und natürlich mit Band 1 den Klassiker um die Gangsterbande mit den roten Taxis. Peyo wendet in seiner Serie das Superheldenprinzip passend an. Benni ist superstark (warum wird nicht erklärt und ist auch egal), aber keiner erfährt – oder besser glaubt es. Und wenn er Schnupfen hat, was natürlich in entscheidenden Situationen passiert, verliert er seine Kräfte. Macht Spaß und altert einfach nicht, auch nach so vielen Jahren. (bw)

Text: Peyo
Bilder: Peyo und Will
64 Seiten in Farbe, Hardcover
12,95 Euro, Toonfish Verlag
ISBN: 978-3-868-69932-6

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