Benjamin Flaos zweiteilige Comic-Erzählung Kililana Song ist einer unserer großen Redaktions-Favoriten. Und unserer Meinung nach völlig zu recht für den Max und Moritz Preis des Erlanger Comic-Salons nominiert.
Schauplatz des Abenteuers, das der kleine Lausbub Naim erlebt, ist Lamu in Kenia. Lamu ist eine direkt dem Festland vorgelagerte Insel mit dem gleichnamigen Ort. Dessen autofreie Altstadt wurde 2001 UNESCO Weltkulturerbe. Hauptverkehrs- und Transportmittel in den engen, uralten Gassen sind Esel. Der Ort war vor Jahrhunderten ein altes arabisches Handels-Zentrum und ist Teil der islamischen Swahili-Kultur, die sich entlang der Ostafrikanischen Küste erstreckt.
Ein Paradies für Individual-Urlauber, abseits von den gängigen Touristenströmen. Noch. Denn Lamu wird immer beliebter bei reichen Geschäftsleuten und/oder Prominenten, die dort historische Häuser oder Land aufkaufen, um zu renovieren oder neu zu bauen. Die Folge: Grundstücks- und Immobilienpreise schnellen nach oben, unerreichbar für Einheimische. Und: die Industrie mischt sich ein. Ein riesiger Ölverladehafen nördlich von Lamu ist bereits im Bau, ein internationaler Flughafen soll kommen. Die vermeintliche Idylle, Natur und Mensch, sind bedroht. Auch dies wird in Kililana Song thematisiert (Kililana ist übrigens ein fast menschenleeres Gebiet zwischen Lamu und dem neuen Hafen).
Wie hat Benjamin Flao mit seinem eigenwilligen Zeichenstil Lamu getroffen? Der mag nicht unbedingt detailversessen sein, transportiert aber stets eine starke Atmosphäre und fängt das lokale Flair gekonnt ein. Wir haben die Gelegenheit, einzelne Comic-Panels mit aktuellen Fotos von Stadt, Wasser und Leuten (und Eseln!) zu vergleichen.
Los geht’s:
Stadtansichten von Lamu:
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Innenansichten Lamus:
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Auf dem Wasser:
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Zum Schluss:
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Wir bedanken uns beim Verlag Schreiber & Leser für die Zurverfügungstellung der Comicseiten und bei Thomas Giegerich, Chefredakteur des Aschaffenburger Stadtmagazins (http://www.aschaffenburger-stadtmagazin.de/), für die Fotos von und aus Lamu (bw).
Die Links zu den Rezensionen der beiden Kililana Bände auf comicleser.de (Klick auf das jeweilige Cover):