Apache Junction, Band 6 (Splitter) | Comicleser

Apache Junction, Band 6 (Splitter)

November 13, 2025
Apache Junction, Band 6: Dead End (Splitter Verlag)

Hetzjagd in der Sierra Madre: Geronimo will sich vor den ihn verfolgenden Mexikanern mit seinen Truppen in die verwunschene Schlucht der Skelette in Arizona zurückziehen. Ein Scout beobachtet diese Bewegung und wittert seine Chance, die Aufrührer an Captain Harris zu verraten. Nes-Chila, die ihren früheren Geliebten Clinton nicht vergessen kann, führt ihrerseits die von den Männern getrennte Gruppe der Apachen-Frauen an, während die Federales eng auf ihrer Spur sind. Als die Frauen sich aufteilen, um so Arizona zu erreichen, werden drei von ihnen gefangen genommen und grausam getötet.

Derweil übergibt der Kopfgeldjäger seine Beute Roy Clinton zusammen mit dessen Mitreisenden Ann und deren Kinder an Captain Harris. Dessen Freude währt allerdings nur kurz: Nes-Chila, die die Sache beobachtet hat, gelingt es, Roy und seine Begleiter zu befreien, worauf sich der Kopfgeldjäger, der seine Prämie davonschwimmen sieht, sofort wieder auf die Spur setzt. Zwischen Nes-Chila, die sich Geronimo wieder anschließen will, und Ann, die unverändert ihre Heimat Atlanta als Ziel hat, kommt es rasch zu Meinungsverschiedenheiten und Eifersüchteleien. Als Geronimos Versteck auffliegt und kurz darauf Captain Harris in Fort Bowie ermordet wird, kommt es zur offenen Eskalation…

Ende des zweiten Handlungszyklus in Peter Nuytens Western-Epos um den Guerilla-Krieg, den sich um 1878 der aus dem Reservat geflohene Geronimo mit seinen Chiricahuas mit Mexikanern und Langmessern gleichzeitig lieferte. Dass der Stern der Aufständischen zu sinken beginnt, zeigt sich an eindeutigen Aussagen der neuen Hausherren, die keinen Zweifel daran lassen, dass entgegen aller Beteuerungen des „Großen Häuptlings“ in Washington klar die Landnahme im Mittelpunkt steht: „Sieh den Tatsachen ins Auge. Eure Apacheria existiert nicht mehr. Wir haben sie übernommen. Und wir wollen nur das Beste für Euch. Aber Du… Du hast es verbockt, Junge. Und dafür wirst du hängen.“ Die Rivalität auch innerhalb der Indianerstämme zeigt sich ungebrochen, als Geronimo seine Mannen immer wieder zur Ordnung ruft und die göttliche Vorsehung in Form seiner Visionen ins Felde führt.

So entsteht in der Sierra Madre ein spannendes Katz und Maus-Spiel, in dem Jäger schnell zu Gejagten werden, der Untergang der eigentlichen Besitzer der Ländereien immer mehr am Horizont aufzieht – weshalb der Kampf in der titelgebenden Sackgasse, einem Dead End, münden muss – und sogar Roy am Ende seinen Plan, in Washington Rehabilitation zu suchen, aufgibt, um Ann nach Atlanta zu folgen. Optisch liefert Nuyten die gewohnt eindrucksvollen Ansichten der Natur, in John-Ford-Manier erstrahlt hier das feindliche Land als eigentlicher Protagonist in Pastell oder wahlweise kühlem Nachtblau. Ebenfalls standesgemäß liefert ein umfangreicher Anhang wieder detailreiche Hintergründe zu Zeit und Personen. Wir sind gespannt, ob es bei Splitter demnächst wie schon bei Zyklus 1 (siehe Cover oben links) eine Gesamtausgabe gibt. (hb)

Apache Junction, Band 6: Dead End
Text & Bilder: Peter Nuyten
72 Seiten in Farbe, Hardcover
Splitter Verlag
18 Euro

ISBN: 978-3-98721-413-4

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