Apache Junction, Band 5 (Splitter)

Juni 10, 2025
Apache Junction, Band 5: Desert Trail (Splitter Verlag)

Mitten in der Sierra Madre: Captain Brad Harris ist immer noch bemüht, den flüchtigen Geronimo zurückzuholen und betritt dabei unerlaubterweise mexikanisches Gebiet. In einer Schlucht gerät er in einen Hinterhalt, an dem auch Nes-Chila, die ehemalige Geliebte des seinerseits flüchtigen Roy Clinton, beteiligt ist. Die Apachen planen, die US-Soldaten zu trennen, weiter ins Gebiet der Federales zu locken und so einen Krieg zu provozieren, was aufgrund Harris‘ Gerissenheit nicht ganz klappt. Harris setzt sich in Richtung des mexikanischen Forts Santa Ana ab, wo man ihm eine Frist setzt: fünf Tage hat er Zeit, Geronimo ausfindig zu machen, dann wird es ungemütlich.

Zur gleichen Zeit marschieren Clinton, Ann Bentley und ihre beiden Kinder weiter in Fesseln hinter dem Kopfgeldjäger Zefon her, der in Amerika die Prämie für den Fahnenflüchtigen kassieren will. Als man auf Spuren der Apache-Frauen um Nes-Chila stößt, jagt Clinton dem Kopfgeldjäger genug Angst ein, dass Zefon seine Gefangenen frei lässt, damit sie ihm bei einem Angriff aus der Patsche helfen könnten. Als Nes-Chila den Kopfgeldjäger aufgreift, büchst der flugs aus und trifft auf die Truppen von Harris, worauf er die Chance sieht, vielleicht doch noch an sein Geld zu kommen. Clinton nutzt die Gunst der Stunde und macht sich mit seinen Schützlingen auf in Richtung Arizona, wo jenseits der Grenze eine sichere Zuflucht lockt…

In Teil 2 des zweiten Zyklus seiner Westernsaga lässt Peter Nuyten den großen Geronimo, dessen Flucht aus dem Reservat die Geschehnisse ja ursprünglich in Gang setzt, eher im Hintergrund, sondern legt den Fokus auf den Feldzug der US-Armee und die Privathandlung um Clinton, der das Exil in Mexiko verlässt, um in Washington Rehabilitation zu suchen. Das Katz-und-Maus-Spiel zeigt die Apachen als kluge Taktierer, die das Terrain und die psychologische Überlegenheit gegenüber den unter der unwirtlichen Natur leidenden Soldaten geschickt ausnutzen. Mit Nes-Chila erleben wir eine selbstbewusste Frau, die ihren ehemaligen Weggefährten gezielt verfolgt und furchtlos Soldaten und Kopfgeldjäger gleichermaßen konfrontiert.

Optisch glänzt auch dieser Band wieder vor allem in den pastellartigen Naturdarstellungen der lebensfeindlichen Sierra Madre, die zu jeder Zeit bedrohlich wirkt und der Hauptantagonist der Siedler ist. Die Blueberry-artigen Figurengestaltung gefällt dabei ebenso wie der auch dieses Mal wieder ausführliche Anhang, in dem Nuyten in dieser Ausgabe das Augenmerk auf die bewusste Hetze gegen die Ureinwohner legt, die die Apachen als unmenschliche Bestien stilisierte, gegen die sogar aufgeheizte Bürgerwehren vorgingen. Interessantes lernen wir auch über die Kriegsbemalung und natürlich wieder über den großen Geist im Hintergrund selbst: nach einem Überfall auf sein Dorf schwor der Apache Gokhlaye ewige Rache und ging mit solchem Furor auf die Mexikaner los, dass seine Opfer oft noch den Namen des Schutzpatrons Hieronymus, spanisch Jéronimo, ausriefen – woraus sich der Kriegsname Geronimo entwickelte. Band 6, „Dead End“, ist für September angekündigt. (hb)

Apache Junction, Band 5: Desert Trail
Text & Bilder: Peter Nuyten
64 Seiten in Farbe, Hardcover
Splitter Verlag
18 Euro

ISBN: 978-3-98721-412-7

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