Catwoman, Band 4 (Panini)

April 1, 2014

Catwoman, Band 4: Bandenkrieg

Selina Kyle hat es wirklich nicht leicht: nicht nur wird unserer Lieblings-Juwelendiebin vom Joker übel mitgespielt, nein, auch ihre Hehlerin Gwen Altamont wandert in den Knast, wo Detektiv Carlos Alvarez die Gute in die Mangel nimmt, damit sie auch Catwoman ans Messer liefert. So geschunden, entwendet die liebe Selina absichtlich einige Gemälde aus dem Gotham Museum, die einem gewissen Spitzohr einiges bedeuten – der prompt rasend auf den Plan tritt und seine on-/off-Geliebte zumindest verbal verdrischt. Was das Ziel der Aktion war – besser negative Aufmerksamkeit  als ignoriert werden, das kennt man ja aus den sozialen Geflechten aller Art zur Genüge. Einstweilen hat ein mysteriöser Gönner die Hehlerin aus der Haft geholt, der natürlich kein einfacher Menschenfreund ist, sondern finstere Absichten verfolgt: Oswald Cobblepot will zum Alleinherrscher über Gothams Slums, die Badlands, werden, und dazu soll auch Catwoman in seine Dienste treten. Dazu ist ihm jedes Mittel recht, von tödlichen Dronen bis hin zu Entführung und Erpressung. Aber Selina wäre nicht Selina, wenn sie das Spielchen mir nichts, dir nichts mitmacht: aus Trotz klaut sie die Familienjuwelen des Pinguin frech direkt aus der Cobblepot-Gruft. Ab dann ist endgültig Schluß mit lustig, denn der Pinguin setzt nun den Mutanten Hypnotic ein, um die Katze endgültig unter seinen Willen zu zwingen. Daneben schaut auch ein Dämon namens Escalate vorbei, der menschliche Regungen bis ins Äußerste steigert – sozusagen eskaliert – und damit eine ganze eigene Note ins Geschehen bringt.

Die New 52 verhalfen auch Batmans hassgeliebter Gegnerin zu einem Neustart, die in der US-Catwoman-Serie unter der Ägide von Altmeisterin Ann Nocenti (die u.a. das Erbe des legendären Frank Miller-Runs bei Daredevil antrat) den Fokus auf krachige Action legt. In der fortlaufenden Storyline isoliert sich Catwoman durch Frechheit, Arroganz, aber auch Verletzlichkeit immer mehr und steht irgendwann alleine da, zwischen den Fronten des Bandenkriegs, der Polizei, mächtigen Gegnern wie Joker oder Pinguin – und natürlich Batman, der sich zu ihr hingezogen fühlt, aber sie immer wieder wegstößt, um beide zu schützen. Inszeniert wird das Ganze von einem internationalen Team, bestehend aus Rafa Sandoval, Diogenes Neves und Mateus Santolouco in schmissigen, teils großflächigen Panels, die rasant und storygerecht angelegt sind. Und Leder, Peitsche, tits and ass gehören bei Selina eh dazu. Der vorliegende Band enthält die US-Ausgaben Catwoman 18, 20 und 21 (Band 19 fehlt, weil dies in der deutschen Serie die Batman & Robin-Ausgabe 4 wurde, was im Erzählfluß teilweise etwas auffällt), sowie das Catwoman Annual 1. (hb)

Catwoman, Band 4: Bandenkrieg
Text: Ann Nocenti
Bilder: Rafa Sandoval, Diogenes Neves, Mateus Santolouco, Scott McDaniel
108 Seiten in Farbe, Softcover
Panini Comics
12,99 Euro

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