Elon & Jeff on Mars (Carlsen) | Comicleser

Elon & Jeff on Mars (Carlsen)

September 26, 2025
Elon & Jeff on Mars (Carlsen Comics)

Geschafft?! Jeff Jezos, seines Zeichens Multimilliardär und Inhaber von „The Shop“, dem weltweit größten Versandhandel, wähnt sich als erster Mensch auf dem Mars. Vermeintlich. Denn ein anderer macht den Amundsen und kam ihm zuvor: Elon Dusk, seines Zeichens ebenfalls Multimilliardär und Besitzer der Automarke „Edison“. Und Elon ist nicht alleine. Zu seiner Privat-Unterhaltung hat er einen Hollywood-Star im Schlepptau, der später als Running Gag dient und der bereits Mars-Erfahrung aufweisen kann. Zumindest auf der Leinwand. Da drei, bzw. zwei mindestens einer zu viel sind und auf dem Mars offenbar eh kaum Platz ist, breitet sich Jeff mit seiner Station direkt neben Elons Domizil aus, was in der Folge natürlich zu diversen Reibereien zwischen den beiden Alpha-Milliardären führt…

Wir müssen jetzt nicht groß erklären, wer wer hier in dieser köstlichen Satire ist oder sein soll. Der Band ist tatsächlich ein Spin-Off der beliebten Känguru-Strips von Autor Marc-Uwe Kling und Zeichner Bernd Kissel, die wiederum auf Klings Känguru-Chroniken aufbauen (für die Lesefaulen gibt’s inzwischen auch zwei Kinofilme). Elon und Jeff tauchten zuerst als Gaststars in den Strips auf, die in zwei Sammelbänden im Carlsen Verlag vorliegen. Jetzt spendieren Kling und Kissel den beiden einen kompletten Band, im großen Album-Format und durchgehend in Farbe. Und die Gags und Episoden zünden, sind voller Witz und gekonnten, wie treffenden Anspielungen und Spitzen, nicht nur auf die enormen Egos der beiden Protagonisten.

So wird gleich zu Beginn nebenher erwähnt, dass Jeff der Mann sei, der den Einzelhandel vernichtet hat. Dann teilt man sich den Mars auf, als Grenze fungiert ein winziger Zaun (mit Klingel!). Beide ergehen sich in schon fast Trump’schem Eigenlob, kabbeln sich und raufen sich wieder zusammen. Dann philosophieren sie über ihre Macht und die Unbeliebtheit von Milliardären, hetzen gegen einen weiteren „Kollegen“ namens Suckerzwerg oder über teure Hochzeiten in Venedig. Die Gags, die auch immer wieder aufgenommen und variiert werden, kommen feinsinnig und frisch daher, sind mal aberwitzig, wobei auch hiesige Humorklassiker wie Loriots „Herren im Bad“ oder ein gewisser gespielter Witz von Hallervorden zum Zuge kommen. Und nach all den Gags entwickelt sich im letzten Teil noch eine Story, die mit einem kleinen aber feinen Twist endet…

Bernd Kissel (weitere Kissel-Lesetipps: „Münchhausen“, gemeinsam mit Flix, und „Freistaat Flaschenhals“, mit Marco Wiersch) zeichnet den Band in einem reifen wie passenden Funny-Stil, der die (realen) Konterfeis der beiden Protagonisten (und des fast allgegenwärtigen „Gaststars“) bestens trifft. Auch als Bonus wird noch einiges aufgeboten: Die Original-Strips von Elon und Jeff, einige unveröffentlichte Känguru-Gags und ein Making of der Zeichnungen samt Cover-Entwürfen. Und das passende Schlusswort gebührt dann wieder dem einzig wahren Marsianer. (bw)

Elon & Jeff on Mars
Text & Story: Marc-Uwe Kling
Bilder: Bernd Kissel
80 Seiten in Farbe, Hardcover
Carlsen Verlag
20 Euro

ISBN: 978-3-551-80572-0

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