Damn them all, Band 2 (Cross Cult)

Januar 16, 2025
Damn them all, Band 2 (Cross Cult Verlag)

Dämonen sind bekanntlich üble Gesellen, erst recht wenn sie außerhalb ihres natürlichen Habitats anzutreffen sind. Was genau jetzt in London der Fall ist. Denn der inzwischen verblichene Alfred „Alfie“ Hawthorne hat Mist gebaut. Der Magier und Okkultist wollte um jeden Preis seine tödliche Krankheit stoppen und hat damit die 72 Dämonen aus der Hölle befreit, die nun in der englischen Metropole ihr Unwesen treiben.

Aufhalten, bzw. rückgängig machen könnte man den fatalen Lapsus nur mit Hilfe der Leiche Alfies. Und hier kommt Ellie ins Spiel, seine Nichte und Nachfolgerin, die in dubiosen Kreisen verkehrt und dort gerne wortspieltechnisch „Bloody El“ genannt wird. Ellie will die Sache richten, nur ist Alfies Leiche verschwunden. Die hat Theo Bolster, Mitglied des okkulten 500 Clubs, geklaut, bzw. klauen lassen, um damit Ellie zur Mitarbeit zu zwingen. Und dann ist da noch Cillian Byrne, Ellies einstige Liebe, der nach zehn Jahren wieder auftaucht und der ebenfalls Dämonisches im Gepäck hat…

Der zweite und gleichzeitig letzte Teil der Hellblazer-Variante aus den amerikanischen Boom Studios mag die Geister (nicht die Dämonen) spalten. Für die einen mag die Story dicht und komplex erzählt sein – ständig präsentiert Autor Simon „Si“ Spurrier Wendungen und neue Entwicklungen, so dass sich die Ereignisse, in deren Mitte die arme Ellie steht, überschlagen. Für die anderen mag Spurrier damit schlichtweg zu viel wollen – der Story ist schwer zu folgen, ebenjene Wendungen gehen zu Kosten einer geraden Erzähllinie. Band 1 war da tatsächlich einfacher zur genießen. Und es schadet auch durchaus nicht, sich den ersten Band vor der Lektüre des zweiten noch einmal zu Gemüte zu führen.

Fest steht: Ellie und ihr okkultes Können sind gleich an mehreren Fronten gefragt: Cillian offenbart ihr Erstaunliches, seine(n) ganz privaten Dämon(en) betreffend. Sie erkennt, dass er in den Jahren seine Magie-Fähigkeiten massiv weiterentwickelt hat – gemeinsame Episoden der beiden werden in Rückblenden erzählt. Dann ist da die „Einladung“ Theo Bolsters, der später weiter in den Mittelpunkt rückt. Und Ellies Mitstreiterin aus dem ersten Band, die Polizistin Dora Lafon aus New Orleans, ist nach einer Begegnung mit Engeln (auch die mischen hier mit) ebenfalls von der Rolle.

Spaß macht der sprechende Dämonenhund Glasya-Labolas, der auch in der Ich-Perspektive ein Kapitel erzählt. Und natürlich sorgen Ellies saloppe wie sarkastisch-ironische Sprüche und Flüche für ein gewisses Hellblazer-Feeling (Spurriers DC Black Label Band „Hellblazer: Tot in Amerika“ ist gerade bei Panini erschienen). Auch „Walking Dead“-Zeichner Charlie Adlard bleibt seinem stets wiedererkennbaren Stil treu, der mit Licht- und Farb-Effekten garniert ist, wenn die Dämonen ins Spiel kommen. Eine kleine Galerie mit den US-Covern, u.a. von Alex Maleev und Tula Lotay, beendet dann das dämonische Geschehen. (bw)

Damn them all, Band 2
Text & Story: Simon Spurrier
Bilder: Charlie Adlard, Sofie Dodgson (Farben)
160 Seiten in Farbe, Softcover
Cross Cult
22 Euro

ISBN: 978-3-98666-598-2

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