RIP, Band 5 (Splitter)

Januar 18, 2024
RIP, Band 5: Fanette – Das Schlechte in der Haut der Anderen (Splitter Verlag)

Einen einzigen Nachteil offenbart der Band, der jedoch deshalb – das vorweg – nicht enttäuscht: Man kennt inzwischen die Mechanik der Reihe. In jedem Teil steht nämlich eine andere Person aus der skurrilen Aufräum-Truppe oder deren direktem Umfeld im Mittelpunkt. Man erfährt deren Vorgeschichte und staunt dabei über die unheilvollen Verstrickungen, Verknüpfungen und Verbindungen der Figuren untereinander, die mehr und mehr ans Licht kommen. Dabei gibt es Überraschungen, Dinge werden geklärt, andere nicht. Und neue Fragen tauchen auf. So auch in diesem, dem vorletzten Band der Serie. Hier dreht sich überraschenderweise alles um Fanette, die Wirtin und Bedienung der heruntergekommenen Stammkneipe der Truppe, wo sie tagtäglich nach Feierabend deren Launen und debile Sprüche ertragen muss.

Warum sie das muss, wird schnell klar: Denn Fanette ist eine Polizistin im Undercover-Einsatz. Ihr Wirtinnen-Job entpuppt sich als eine Art Strafmission, deren Inhalt sich auch im Laufe der Story ändert. Zuerst soll sie im Auftrag ihrer Vorgesetzten (die nicht gerade sympathischen Polizisten, die wir bereits aus Vorbänden kennen) den schweigsamen Maurice beobachten und mehr über ihn und seine Vergangenheit in Erfahrung bringen. Maurice, das zu Erinnerung, war Gegenstand des zweiten Bandes. Sein Ende ist bekannt. Auch Fanette schildert in der Ich-Form ihre Vorgeschichte. Ihr erster Undercover-Job in einem Nachtclub, wo sie und ihre ukrainische „Kollegin“ Olga Freundinnen werden. Dann die Strafversetzung hinter den Tresen – ein schmutzig-öder Job, von dem sie so schnell als möglich abgezogen werden will. Bis alles ganz anders kommt, was wir schon seit dem letzten Band wissen…

Hier bieten bereits die Nachtclub Rückblenden eine neue Überraschung, die auf den finalen Band hinweist und massive Neugierde entfacht, zumal die Zukunftsprognosen für Fanette (deren Eltern sie nach einem Jacques Brel Chanson tauften) im Moment alles andere als rosig sind. Was Albert jedoch naturgemäß ganz anders sieht. Auch hier ist das Verschwinden des Rings bzw. dessen vermeintlicher Diebstahl (der für uns Leser ja bereits in Band 1 geklärt wird) der Sündenfall, auf den sämtliche Variationen der Story immer wieder zurückkommen und der das ohnehin brüchige Gleichgewicht in der Trödel-Truppe endgültig zerstört. Wieder zeigen Story und Bilder zahlreiche Verweise auf die Vorbände, wobei Autor Gaet’s (d.i. Gaëtan Petit) tatsächlich wieder einen ganz neuen Aspekt aus der Story heraus kitzelt. Das Finale der Serie erscheint dann mit Band 6 im Mai. Wir erwarten nichts weniger als einen absoluten Kracher, gerade weil wir inzwischen die Mechanik der Reihe kennen. (bw)

RIP, Band 5: Fanette – Das Schlechte in der Haut der Anderen
Text & Story: Gaet’s
Bilder: Julien Monier
112 Seiten in Farbe, Hardcover
Splitter Verlag
22 Euro

ISBN: 978-3-96792-345-2

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