Yps, Heft 1283 (Egmont)

September 1, 2022
Yps, Ausgabe 01/22 (Nr. 1283) Egmont Ehapa Media

Ganz ehrlich? Ob wir damals in jungen Jahren von unserem bescheidenen Taschengeld Yps kauften oder nicht, hing in erster Linie ganz von dem jeweiligen Gimmick ab. Natürlich kommen da die viel benannten Urzeitkrebse in den Sinn, aber auch den Solar-Zeppelin, den das aktuelle Yps Comeback als Dreingabe ziert, gab es schon. Mehrmals. Was Comics betrifft – auch da sind wir ehrlich – favorisierten wir schon damals das alte Zack-Magazin des Koralle Verlags. Dennoch war Yps immer präsent – auch immer wieder mit franko-belgischem Comic-Material -, weil Jahre und Jahrzehnte lang regelmäßig am Kiosk zu haben. Und jetzt wieder: Ab dem 31. August ist die Ausgabe 1283 erhältlich. In neuem Gewand und wieder mit diversen Comics. Ein guter Grund, einen Blick zu riskieren.

Zuerst: Yps erscheint im Magazin-Format mit immerhin 100 Seiten Umfang. Und richtet sich ganz unverblümt an das alte (kann man wörtlich nehmen) Klientel. Ganz nostalgisch aktuell stehen die Siebziger und Achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts im Mittelpunkt der zahlreichen Artikel, Berichte und Interviews. Musik, nein – Nostalgie ist Trumpf. So kommt Ex-Breakdancer Eisi Gulp zu Wort, der damals bei „Live aus dem Alabama“ TV-Tanzstunden gab. Oder Komponist und Produzent Christian Bruhn, dem wir u.a. die Titelmelodie aus Captain Future verdanken. Und auch Terrence Hill steuert ein Interview bei. Diverse TV-Shows und historische Ereignisse werden hervorgeholt, wobei man auch vermeintliche Kleinigkeiten, Details und Accessoires aus der Zeit nicht vergisst, von Creme 21 bis Ed von Schleck. Das ist unterhaltsam und weckt immer wieder Erinnerungen.

Und die Comics? Auf insgesamt 35 Seiten sind hier alt und neu (naja, fast) vertreten, von „Yps + Co.“, der Känguru-Comic zum Gimmick, bis zu „Yinni + Yan“ (samt Yorick, der stets in der dritten Person von sich spricht) von Heinz Körner. Und von „Pif und Herkules“, vom französischen „Yps-Urahn“, der Zeitschrift „Pif Gadget“, übernommen, bis zu – Überraschung! – Prinz Eisenherz. Während die anderen Strips Kindercomics sind – und bei altgedienten Lesern maximal ein nostalgisches Schmunzeln hervorrufen – kommt mit dem Prinzen aus Thule auf immerhin 19 Seiten ein anderes Kaliber daher. Ganz „Back to the Roots“ mit Schreibmaschinen-Lettering steigt man mittendrin ein (eigentlich wie immer bei diesem endlos-Epos) und liest Seiten aus der gemeinsamen Ära von Hal Foster und John Cullen Murphy von 1975. Wie geht es nun weiter? Wir sind gespannt. Ein Termin für ein nächstes Heft ist noch offen. (bw)

Yps, Ausgabe 01/22 (Nr. 1283)
mit Comics von Heinz Körner, Hal Foster/John Cullen Murphy,
Eiffel/Thomas Levadoux
100 Seiten in Farbe, Magazinformat
Egmont Ehapa Media
7,99 Euro

Cover Abbildung ©2022 Egmont Ehapa Media

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