Prometheus, Band 1-3 (Splitter)

Januar 12, 2011

Alles beginnt um 13:13 Uhr am 21. September 2019. Kurz nach dem Start des Space Shuttle Atlantis bricht der Kontakt ab. Das Raumschiff ist verschwunden. Zwei Tage später wird es aus dem Nichts wieder auftauchen und landen. Mit nur einem Überlebenden, der zwischen den zerfetzten Körpern seiner Kollegen kauert. Tags darauf, 13:13 UTC (das ist die koordinierte Weltzeit): Weltweit bleiben alle Uhren stehen. Für drei Stunden. Gleichzeitig setzt sich der rätselhafte Antikythera-Mechanismus, der 1901 in einem Schiffwrack gefunden wurde, in Bewegung.

Doch das ist nur der Anfang. Täglich um 13:13 Uhr passieren Katastrophen oder unerklärliche Dinge: Alle Flugzeuge stürzen ab. Über 2 Millionen Opfer. Dann alle Satelliten und schließlich fällt die ISS auf den Platz vor Notre Dame in Paris. Schiffe tauchen unversehens wieder auf, die auf mysteriöse Weise verschwanden, allen voran die Titanic. Unversehrt, wie neu und ohne Besatzung. Ein Atom U-Boot der Amerikaner findet sich plötzlich im Dschungel wieder…

Die Menschen sind verängstigt und verunsichert, stehen kurz vor der Panik. Börsen brechen ein, die Kommunikation funktioniert nur noch eingeschränkt. Ein apokalyptisches Szenario à la Bec, das das von „Heiligtum“ noch mühelos toppt.

Nun zu den Personen. Ein Hauptakteur ist nicht direkt auszumachen. Vielmehr wechselt Bec zwischen mehreren Einzelschicksalen, was die Aufmerksamkeit des Lesers weckt und fordert. Zuerst ist da ein Flugleiter der NASA, Jeff Spaulding (dem offensichtlich Schauspieler Fred Ward Pate stand), der ahnt, was hinter den Vorgängen steckt. Und die TV-Moderatorin Kellie Lambert, die in ihrer Sendung regelmäßig Fachleute interviewt, was für eine dokumentarische Note sorgt und obendrein dem Leser einiges an Hintergrund-Informationen bringt. Ein Golfprofi, der mit seinem Sportflugzeug auf einer einsamen Insel abstürzt und dort eine Entdeckung macht. Oder der einzige Überlebende eines Absturzes, der im Krankenhaus von Weltuntergangsvisionen heimgesucht wird.

Eigentlich können nur Außerirdische für die Katastrophen und Vorkommnisse verantwortlich sein. Tatsächlich erfahren wir von Apollo XX, einer Mondmission, die es offiziell nicht gab, die auf der Rückseite des Mondes ein gigantisches, uraltes Raumschiff fand und die tragisch endete. Dann veröffentlicht die NASA das letzte Foto, das die Astronauten auf der ISS aufnahmen: Wieder ein Raumschiff. Die Hinweise verdichten sich. Wollen die Aliens Kontakt aufnehmen? Waren sie schon immer da? Planen sie eine Invasion? Oder stecken dahinter doch die Amerikaner mit ihrem Blue Beam Project, mit dem angeblich eine neue Weltordnung geschaffen werden soll?

Eine beeindruckende Verknüpfung von Mythologie, Verschwörungstheorien und Science Fiction. Christophe Bec (in Band 3 unterstützt von Alessando Bocci) liefert hier ein Werk ab, das an Spannung kaum zu überbieten ist. Unterstützt von äußerst realistischen Zeichnungen und teilweise doppelseitigen Bildern, in denen Becs Kunst ihre ganze Pracht entfalten kann.

Und der Cliffhanger in Band 3 ist regelrecht unverschämt. (bw)

Text & Bilder: Christophe Bec, Alessando Bocci
56 Seiten in Farbe, Hardcover
Splitter Verlag
jeweils 13,80 Euro

ISBN 978-3-86869-083-5  (Band 1)
ISBN 978-3-86869-084-2  (Band 2)
ISBN 978-3-86869-085-9  (Band 3)

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