Beim Mistelschneiden stürzt Druide Miraculix vom Baum und verletzt sich den Fuß. Kann passieren. Darf aber nicht. Vor allem nicht einem Druiden. Miraculix fasst daher einen (folgen)schweren Entschluss: er will das Geheimnis um den Zaubertrank weitergeben – Druiden überliefern bekanntlich nur mündlich – damit die Rezeptur, sollte ihm etwas Ernsthaftes widerfahren, nicht verloren geht und weiterhin als abschreckende Geheimwaffe des kleinen gallischen Dorfes gegen die mächtigen Römer dienen kann. Ein Nachfolger muss also her, was sich nicht leicht gestaltet, da sich etliche Nachwuchs-Druiden als völlig ungeeignet erweisen. Und: Dämonix, ein alter Konkurrent von Miraculix, der auf die Dunkle Seite der Macht gewechselt ist, bekommt Wind von der Nachfolger-Suche und mischt sich als unwillkommener Bewerber ein. Dazu spielt er ein falsches Spiel und bietet Cäsar seine Dienste an. Asterix, Obelix und Miraculix haben fortan alle Hände voll zu tun, Unheil von ihrem Dorf abzuwenden, Dämonix zu bezwingen und damit das Rezept für den Zaubertrank zu wahren…
„Das Geheimnis des Zaubertranks“ ist kein Comic, damit auch kein neuer Asterix und wird deshalb auch nicht Teil der offiziellen Serie. Es handelt sich vielmehr um eine bebilderte Adaption des aktuellen Asterix-Animationsfilmes (seit dem 14. März im Kino), die dessen Handlung nacherzählt, bzw. zusammenfasst. Ein ähnliches Format gab es bereits bei „Asterix erobert Rom“, nur ist dieser Band um einiges dünner und sparsamer im Text. Bemerkenswert, dass die Story erstmals nach „Asterix erobert Rom“ bei einem Asterix-Film nicht auf einer Comic-Vorlage basiert, sondert originär von Drehbuchautor Alexandre Astier erdacht wurde. Astier war auch schon gemeinsam mit Louis Clichy für den letzten Animationsstreifen „Asterix im Land der Götter“ verantwortlich, eine Adaption der „Trabantenstadt“. Der Film und das Album richten sich in erster Linie an ein junges Publikum, dementsprechend fehlt auch die von Erwachsenen so geschätzte zweite Ebene mit Anspielungen und Parodien weitestgehend.
Auf die wichtigsten Asterix-Zutaten wird dabei freilich nicht verzichtet: wie wüste Keilereien, gerne auch mit den Damen des Dorfes; Cäsar, der so krampfhaft erpicht ist, endlich die Gallier zu besiegen, wie Isnogud Kalif werden werden will. Und natürlich einmal mehr krachend scheitert. Der kultige Running Gag mit den Piraten darf nicht fehlen und für Kenner ist der Rom-affine Augenblix dabei, dem wir noch zu Beginn der Asterix-Historie in „Der Kampf der Häuptlinge“ begegnet sind. Wirklich schön sind die großformatigen Zeichnungen in dem Band, der wie alle Abenteuer von Asterix im deutschsprachigen Raum bei Egmont Ehapa erscheint. Die stammen von Fabrice Tarrin, der den Uderzo-Stil perfekt trifft und damit eine optische Distanz zur glatten Animationsoptik des Films schafft. Tarrin ist auch hierzulande kein Unbekannter. Auf sein Zeichen-Konto geht die Serie „Violetta“ (Carlsen /Finix) und der Spirou Spezial Band „Die Gruft derer von Rummelsdorf“. So dient der Band allemal zur Überbrückung bis zum nächsten „richtigen“ Asterix-Album, das am 24. Oktober dieses Jahres erscheint und dessen Titel es noch zu enthüllen gilt. (bw)
Asterix: Das Geheimnis des Zaubertranks
Text: Olivier Gay, nach dem Film von Alexandre Astier und Louis Clichy
Bilder: Fabrice Tarrin
48 Seiten in Farbe, Hardcover
Egmont Comic Collection
6,90 Euro (Softcover-Ausgabe)
13 Euro (gebundene Ausgabe)
ISBN: 978-3-7704-4049-8 (gebundene Ausgabe)