U.C.C. Dolores, Band 2 (Splitter)

Oktober 21, 2020

Gestrandet auf dem Planeten Tenerif wartet die Besatzung der U.C.C. Dolores – Mony, Kash und Tork – auf einen neuen Antriebskristall, mit dem das Kosmo-Korsarenschiff wieder flott gemacht werden kann. Mony, gerade aus ihrem Kloster vom Orden der neuen Pioniere entlassen, lernt von Pilot Kash das Schießen (schneller als ihm lieb ist). Und Pater Melias, der die Minen beaufsichtigt, in denen das ohnehin geschundene Volk der Rasseth schuften muss, berichtet von der Legende des unsterblichen Feuerriesen Tassili dem Roten, die Mony aufmerksam verfolgt – könnte darin doch ein Hinweis auf ihre Herkunft verborgen sein, die noch im Dunkeln liegt. Später erfahren wir auch mehr über Kashs Vergangenheit als Roboterkämpfer in der Arena und damit auch den Grund, weshalb ihn Mony an jemanden aus seiner Vergangenheit erinnert. Nachdem ein neuer Kristall endlich in den Minen geborgen und in die Dolores eingebaut wurde, geraten Mony, Kash und Tork unvermittelt in ein blutiges Gemetzel und müssen überstürzt fliehen…

Band 2 der ersten Serie, die Lanfeust-Zeichner Didier Tarquin auch als Autor gestaltet (unterstützt von seiner Frau Lyse, die auch die Seiten koloriert), vertieft die Geheimnisse um die Protagonisten noch mehr, als sie enthüllt. Nichts Neues gibt es von Monys Vater zu berichten, dem ehedem allerorts gefürchteten General McMonroe, von dem sie das riesige, titelgebende Kriegsschiff erbte. Das Mysterium um das gesuchte Tassili Schwert, dem angeblichen Schatz des Generals, wird dagegen etwas erhellt. Von Kash erfährt Mony zudem, warum der sie immer wieder gedankenverloren anstarrt. Ihre Ähnlichkeit mit einer alten Weggefährtin kommt sicher auch nicht von ungefähr. Und schließlich ist da Tork, jener seltsame, gesichtslose kleine Berserker, der wie Wolverine seine Krallen ausfahren kann. Kash kommt zwar hinter sein Geheimnis – wieso und warum er in der Dolores ausharrte und Mony beschützen soll, wissen wir auch noch nicht. Viel Potenzial also für künftige Fortsetzungen (der erste Zyklus wird mit dem nächsten, dritten Band, abgeschlossen sein).

Konsequent die Story voranzutreiben und dabei den dankbaren Leser mit Zuckerbrot (einigen Erklärungen) und Peitsche (neuen Mysterien) bei der Stange zu halten – diesen Erzählstil hat Tarquin zweifellos von Arleston „geerbt“, für den er die drei Lanfeust-Zyklen zeichnete. Dabei reichert er den Science-Fiction Stoff weiter mit Piraten-Motiven an. Letztlich soll die Episode auf Tenerif nur eine Station auf der Reise der Dolores und ihrer kuriosen Besatzung sein. Mony, die Hauptperson der Reihe, entwickelt sich dabei schnell zur entschlossenen und furchtlosen Kämpferin, die in der rauen Welt ihre Klostermanieren ablegen muss. Und dabei gerne wahlweise an Régis Loisels Pelissa („Auf der Suche nach dem Vogel der Zeit“) oder an Red Sonja erinnert. Dass sich Story und brachiale (Weltraum-) Baller-Action abwechseln, sorgt zusätzlich für Stimmung und huldigt gleichzeitig dem Genre (wieder bringt Tarquin einige Hommagen, diesmal an bekannte SF-Roboter). Band 3 erscheint in Kürze bei Glénat. Wer Arlestons Serien mag wird sich auch an Bord der Dolores bestens aufgehoben fühlen. (bw)

U.C.C. Dolores, Band 2: Die Waisen von Fort Messaoud
Text & Bilder: Didier Tarquin & Lyse Tarquin
48 Seiten in Farbe, Hardcover
Splitter Verlag
15 Euro

ISBN: 978-3-96219-307-2

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