Hulk: Joe Fixit (Panini)

Februar 20, 2024
Hulk: Joe Fixit - Wilde Nächte in Vegas (Panini Comics)

Grün geärgert hat er sich buchstäblich ja schon oft, der gute Bruce Banner, aber in seiner Inkarnation als grauer Unhold ist er seltener unterwegs. In Las Vegas verdingt er sich allerdings in genau dieser Ausgabe unter dem Decknamen Joe Fixit, der dem Bandenboss Berengetti als Leibwächter gerne auch mal mit gröberen Jobs zur Hand geht. Das trifft sich bestens, als der Kingpin auf der Szene auftaucht und den guten Berengetti mehr oder weniger sanft überreden will, doch mit ihm zu paktieren. Berengetti denkt gar nicht dran, sein Handlanger Joe prügelt den Kingpin nach allen Regeln der Kunst windelweich, wobei der zufällig auch in Las Vegas weilende Peter Parker die Sache aus nächster Nähe mitbekommt.

Der Kingpin lässt das natürlich ungern auf sich sitzen und will Fixit abwerben, was auf wenig Gegenliebe stößt. Aber Wilson Fisk hat ein Ass in Form eines Nervengases im Ärmel, das den Hulk unter seinen Willen zwingt. Fisk hetzt den Hulk nun Berengetti auf den Hals, aber Spider-Man greift ein und verhindert zunächst Schlimmeres. Der Kingpin hat nun endgültig die Nase voll, munitioniert sich mit Elektro und Rhino auf und will Berengetti final ans Leder. Das passt diversen Lumpensöhnen um den umtriebigen Count Nefaria, seinerseits Mitglied der Maggia-Familie, darunter dem Maskierten Marodeur und Hydro, durchaus in den Kram, die sich die profitablen Casinos selbst unter den Nagel reißen wollen. Dagegen haben aber Spider-Man und auch Hulk/Joe ganz gewaltig etwas einzuwenden…

Hulk: Joe Fixit - Wilde Nächte in Vegas - Variant-Cover-Ausgabe für die Comic Con in Stuttgart (333 Exemplare)
Das Comic Con Variant für Stuttgart

Der graue Hulk, den Autor Peter David schon in seinem Run ab 1986 (teilweise gezeichnet von Todd McFarlane!) als Mafia-Handlanger Joe Fixit ins Rennen schickte, hat eine mehr als lange Historie: als Bruce Banner im Mai 1962 erstmals auf den Plan trat, verwandelten ihn die Gamma-Strahlen zunächst in ein graues Ungetüm – was allerdings aufgrund technischer Unzulänglichkeiten (im Druck erschien die Figur irgendwie zu verwaschen) von Stan Lee schnell in das ikonische grün geändert wurde. David entwickelte dann Jahre später die Idee, dass in Bruce Banners Kopf unterschiedlichste Varianten des Gamma-Monstrums leben und um die Vorherrschaft kämpfen – darunter der klassische grüne Hulk, der Gladiator Grünnarbe (aus „Planet Hulk“) und eben die graue Ausgabe.

Mit einer fast schon diebischen Freude präsentiert David nun eine wunderbare retro-Story, die geradewegs in die frühen 80er zurückführt: der Hulk smasht, was das Zeug hält, agiert gerne mal in zerrissenem Hemd und kurzen Hosen (wenn auch bedingt durch einen Sturz aus der Atmosphäre), und Spider-Man (noch mit den kleineren Augen der prä-McFarlane-Ära) kalauert sich durch die Szenerie – besonders schön dabei ein Moment, in dem ihn ein verdutzter Kingpin auffängt, worauf Spidey feststellt: „Lass uns nie hierüber sprechen“. Garniert mit einer ganzen Armada von klassischen Fieslingen, neben den A-List-Protagonisten Elektro und Rhino auch eher sekundäre Schurken wie der immerhin auch schon seit 1965 sein Unwesen treibende italienische Adlige Count Luchino Nefaria oder auch der gute alte Masked Marauder, der sich seit 1966 vor allem mit Daredevil prügelt, entsteht hier somit eine wohlig nostalgische Abfahrt, die außerhalb jeder Kontinuität einfach nur Spaß macht. (hb)

Hulk: Joe Fixit – Wilde Nächte in Vegas
Text & Story: Peter David
Bilder: Yildiray Cinar
164 Seiten in Farbe, Softcover
Panini Comics
14 Euro

ISBN: 978-3-7416-3570-0

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