
Gerade noch so und auch Dank Commissioner Jim Gordon gelingt es dem Bat-Man aus seiner vermeintlich tödlichen Falle zu entkommen. Dennoch ist er schwer angeschlagen. Eine willkommene Hilfe zur Behandlung seiner Wunden findet er daher in Schauspielerin Julie Madison, die sich bei Bruce Wayne für die Finanzierung ihres neuen Films persönlich bedanken will, natürlich inklusive eines Flirts. Doch Ablenkung und Erholung sind nur von kurzer Dauer.
Denn Bürgermeister Avril Vincent, der Gordon angesichts der unaufgeklärten Verbrechensserie nun auch öffentlich unter Druck setzt, steht noch immer im Fadenkreuz. Einen weiteren Anschlag auf den Bürgermeister kann Bat-Man spektakulär vereiteln, wobei er sich wieder übermächtigen Ghulen gegenüber sieht. Was dazu führt, dass es der noch unbekannte Oberboss, den seine Handlanger nur „Die Stimme“ nennen, jetzt auf Bat-Man und Gordon abgesehen hat…
Teil zwei von drei mit der DC Black Label Story, die in der Zeit spielt, als der Dunkle Ritter seine Karriere im Comic begann, geschaffen von Bob Kane und Bill Finger. Wir schreiben also das Jahr 1939 – nach der Wirtschaftskrise und vor dem nächsten Weltkrieg. Der Bindestrich-Batman ist noch neu im Geschäft und unerfahren im Kampf gegen das Verbrechen. Völlig ausgeprägt dagegen sind sein Gerechtigkeitssinn, sein Wagemut und seine Entschlossenheit, was ihm nicht nur einmal fast teuer zu stehen kommt.

Die Handlung an sich wird nicht dramatisch weitergetrieben und erinnert passend zur Zeit eher an einen Krimi mit Noir-Atmosphäre und Gangstern, als an eine Superhelden-Mär. Was jedoch überhaupt keinen Nachteil darstellt. Vielmehr verdichtet sich die Story, einmal durch die wachsende Bedrohungslage und durch die Interaktion der Figuren, die uns inzwischen vertraut sind. So treffen wir nicht nur Julie Madison wieder, sondern auch die Prostituierte Tillie oder Rabbi Cohen, in dem Bat-Man einen Vertrauten sieht.
Dazu gesellt sich reichlich Action. Die ist brachial inszeniert, spektakulär, mit gefährlichen Stunts und Schießereien mit der Tommy Gun, was an die zeitgenössischen Gangsterfilme erinnert. Dabei bewundern wir den Bat-Man, dem noch allerorts misstraut wird, in ikonischen Posen. Der muss sich schließlich auf Anraten von Gordon mit einem moralischen Dilemma auseinandersetzen, das statt Cliffhanger (wie im Auftakt) den Band beendet.
Wieder glänzt Mike Perkins mit opulenten, detaillierten und düsteren Zeichnungen (die Story spielt wieder meist nachts) mit viel Tuscheeinsatz – ein kleineres Format dafür mag man sich kaum vorstellen. Passend dazu die dezent stimmigen Farben von Kolorist Mike Spicer. Und wieder gefällt das Original-Cover mit seiner Collage besser als das ebenfalls angebotene limitierte Variant (siehe oben links). Der abschließende Band 3 soll Anfang März erscheinen. Wir freuen uns drauf. (bw)
Bat-Man: First Knight, Band 2
Text: Dan Jurgens
Bilder: Mike Perkins, Mike Spicer (Farben)
56 Seiten in Farbe, Softcover
Panini Comics
16 Euro
ISBN: 978-3-7416-4013-1