Gerade als Jaime Salamy wieder Bangalla besucht und dort ihren alten Freund Kit Walker trifft (den einmal mehr in zivil auftretenden Wandelnden Geist) verschwinden Menschen spurlos. Auch Jaime und Walker werden bald von maskierten Unbekannten entführt. Schnell wird klar: Die Unholde gehören zum uralten Kult des „Dunklen Ostens“, der schon vor Jahrhunderten ganz Afrika terrorisierte und der von der damaligen Inkarnation des Phantoms vernichtet wurde. Damals wie heute huldigte man dem zornigen Gott Zaal, dem Menschenopfer dargebracht wurden und nun offenbar wieder werden. Nachdem ausgerechnet Jaime als nächstes Opfer auserkoren wird, gelingt Walker als Phantom die Flucht und ein Rennen gegen die Zeit um das Leben Jaimes beginnt („Die Rückkehr des Dunklen Ostens“).
„Internationale Gewässer“: Irgendwo vor der Küste Jemens haben Piraten ein riesiges Containerschiff gekapert. Deren Chef Cardenas und sein Brutalo-Handlanger Erasto sind sich nicht einig. Grund des Zwistes ist auch die heikle zu transportierende „Ware“: Kinder, die im Auftrag eines offenbar mächtigen Syndikats als Sklaven verkauft werden sollen. Was die Menschenhändler nicht ahnen: Auch Phantom ist mit an Bord, um den Schurken den Garaus zu machen… Im Norden Bangallas geschehen zwei perfide, eiskalt ausgeführte Morde. Die Spur führt Phantom und seinen Freund Guran in ein riesiges Flüchtlingscamp. Dort bricht nach deren Besuch das Chaos aus und bald wird der Fall für Phantom persönlicher als ihm lieb ist („Götterdämmerung“)…
In der fünften Ausgabe des Phantom Magazins greifen die Verleger wieder auf die Serie zurück, die ab 2006 in den USA bei Moonstone Books in insgesamt 26 Heften erschienen ist. Zauberstern wird alle Ausgaben in zukünftigen Magazinen bringen. Die ersten vier Hefte erschienen im Magazin Nr. 3, hier kommen nun die Nummern 5 bis 8 zum Abdruck. Den Anfang macht der Zweiteiler um den Kult des „Dunklen Ostens“ – aufmerksame Leser werden den Namen bereits aus Heft 3 kennen, wo er kurz erwähnt wird. Hier wird Phantom nun direkt mit dem Kult konfrontiert. Die Story verbindet geschickt vermeintlich archaische Riten mit der Moderne – denn es wird ein interessanter Twist serviert. Die Zeichnungen von Silvestre Szilagyi kommen sauber und genau daher, mit fesselnd montierten Actionsequenzen, ganzseitigen Splashpages, originellen Panel-Verläufe und Montagen.
In der gradlinig erzählten Piraten-Story, die von Fernando Peniche in einem härteren Strich gezeichnet ist, scheint Phantom (ganz ohne Hund Devil) massiv in die Bredouille zu kommen und muss eine gefährliche, auch hier visuell spannend inszenierte Situation meistern, wieder gegen moderne Gangster, die sich einem alten Übel verschrieben haben. Und in der letzten Story, jetzt wieder von Zeichner Szilagyi, die nach einem veritablen Cliffhanger im nächsten Magazin fortgesetzt wird, scheinen detektivische Fähigkeiten des Phantoms gefragt zu sein. Er bekommt es hier mit einem noch unbekannten Gegner zu tun, der offenbar paramilitärische Einheiten unterhält. Alle drei Geschichten in dieser Ausgabe sind gelungen, mit sehr ansprechenden Zeichnungen, was sich v.a. an dem Zweiteiler um den „Dunklen Osten“ festmachen lässt. Ausgabe 6 ist auch dieser Tage bereits erhältlich. (bw)
Phantom Magazin, Heft 5
Text: Mike Bullock
Bilder: Silvestre Szilagyi, Fernando Peniche, Bob Pedroza (Farben)
100 Seiten in Farbe, Magazinformat
Zauberstern Comics
9,99 Euro
