
Nachdem die Verschwörung gegen Kaiser Domitian aufgeflogen ist, soll Adriana ins Exil geschickt werden, während ihr Geliebter Cleio, der unter seinem Gladiatorennamen Pardus gegen den mächtigen Maximus unterlegen war, an seinen schweren Verletzungen laboriert. Der Kaiser lässt den Ludus, die Gladiatorenschule, die in das Komplott verwickelt war, schließen, alle Gladiatoren sollen getötet werden. Diesem Massaker entgeht der immer noch schwache Cleio nur durch die Intervention von Adriana, mit der er gemeinsam entkommt. Wenige Monate später allerdings machen die Spürhunde Kaiser Domitians die beiden Turteltauben ausfindig und überfallen unter der Führung von Adrianas Onkel Quintus das Versteck.
Adriana wird von Quintus und seinen Spießgesellen verschleppt, während man Cleio dem vermeintlich sicheren Tod durch zwei Häscher überlässt. Quintus lässt seinem Sadismus freien Lauf, quält Adriana vor den Augen seiner Männer und überlässt sie schließlich ihrem Schicksal. Dem treten aber Lavinia und der stumme Diener Lucius entgegen, die die Spur ihrerseits aufgenommen haben und Adriana retten, die sich geradewegs auf nach Rom macht und dort Quintus mitten auf dem Forum umbringt, was auch Cleio, dem seinerseits die Flucht gelungen ist, nicht mehr verhindern kann. Um Adriana vor dem Todesurteil zu bewahren, schlagen Lavinia und Cleio dem Kaiser eine Wette vor: Cleio tritt als Pardus nochmals in der Arena gegen Maximus an. Falls er obsiegt, erhält Adriana die Freiheit, und Pardus avanciert zum kaiserlichen Gladiator. Angesichts der immer noch angeschlagenen Verfassung von Cleio grenzt dieser Plan an Selbstmord, aber der spielwillige Kaiser stimmt zu…
Im dritten und letzten Band entfesselt Trif nochmals einen wilden Reigen aller Themen, die die Reihe um den Thrax Cleio und seine geliebte Adriana durchziehen: Macht, Gewalt, Intrigen und historischer Kontext, gewürzt mit einer kräftigen Prise Erotik und sogar Sadismus, der in Person von Quintus besonders breiten Raum einnimmt. Über allem schwebt aber das Motto des Abschlussbandes: omnia vincit amor, die Liebe besiegt alles – was allerdings nur auf einer emotionalen Ebene stimmt, denn dass – eigentlich gar kein Spoiler ahead – Cleio den finalen Kampf nicht überlebt, das dürfte wenig überraschen. Adriana kommt dennoch frei und trägt ihren Geliebten immer im Herzen, was den Titel dann doch noch einlöst.
So bildet neben den deutlichen Erotik-Einschlägen der letzte Kampf des Pardus den Höhepunkt des Geschehens, den Trif durchzogen mit blitzartig auftauchenden Erinnerungen des Gladiators an die glückliche Vergangenheit und die prägenden Erlebnisse der letzten Jahre in mitreißenden, dynamischen Panels großflächig ausbreitet. Nicht fehlen dürfen natürlich wieder die kleinen Referenzen an uns alte Lateiner, wie etwa die Seitenzahlen in römischer Ausführung, die Zeitangaben („ab urbe condita“) sowie die eingestreuten lateinischen Begriffe (dankenswerterweise jeweils per Fußnote erklärt). Somit ein würdiger Abschluss und zumindest eine kleine Wiedergutmachung für die Stunden, die wir vor dem Cursus Latinus verbringen durften. (hb)
Thrax, Band 3: Omnia Vincit Amor
Text & Bilder: Trif
64 Seiten in Farbe, Hardcover
Splitter Verlag
19,80 Euro
ISBN: 978-3-68950-004-7