Prinz Eisenherz, Band 16 (Bocola)

Januar 21, 2012

Ganz langsam neigt sich die Gesamtausgabe der Abenteuer des Prinzen aus dem Hause Bocola dem Ende zu. Denn es werden nur die Sonntagsseiten aus der Feder von Hal Foster veröffentlicht und da ist mit Band 18 Schluss (eigentlich schon mit Band 17, denn die abschließende Ausgabe wird Sekundär-Charakter haben).

Auf den Seiten des aktuellen 16. Bandes, der die Jahrgänge 1967 und 1968 umfasst (die Sonntagsseiten 1560 bis 1664 – am Ende werden es 1788 sein), passiert, das sei gleich erwähnt, nichts spektakuläres. Eisenherz übernimmt einige Aufträge, befriedet kleine Königreiche, geht mit König Artus und dem Camelot-Clan auf die Jagd. Später reist er mit seiner Frau Aleta, der Königin der Nebeninseln in deren Heimat und rettet unterwegs mal wieder seinen Spezi, Ritter Gawain. Schließlich wird der reiche wie träge Adel auf den Nebelinseln wieder auf Trab gebracht und auch Prinz Arn, Eisenherz’ Ältester darf, schon fast zum Manne gereift, wieder sein eigenes Abenteuer bestehen. Am Ende – man ist wieder auf dem Weg nach Thule – werden Aleta und ihre Kinder entführt, was natürlich nur von kurzer Dauer ist und nicht ungesühnt bleibt. Denn die beiden Prinzen regeln die Angelegenheit souverän.

Ganz normales Ritter- bzw. Prinzenleben also. Fast könnte man sagen, man hat sich daran gewöhnt. An die epischen, ritterlich hehren Episoden. An die Dramatik der Kämpfe, immer mit dem sicheren Gewissen, dass dem Prinzen eh nichts Ernstes zustoßen wird und er immer einen Ausweg findet. An die leicht zu identifizierenden Bösen, die am Ende stets ihr Fett abkriegen. An den verschmitzten Humor innerhalb der Familie Eisenherz und an die sanften Liebesränke. Und letztendlich an die überragende Qualität, die der Verlag hier regelmäßig abliefert. Denn alle Seiten der epischsten aller Comicserien sind digital restauriert und bearbeitet.

Das Vorwort hinkt qualitativ etwas den Vorgängern hinterher. Es huldigt dem Prinzen allgemein, nichts weiter. Das sei verziehen, ist doch in den vergangenen Bänden schon so viel gesagt. Und außerdem gibt es ja bei Bocola das opulente Prinz Eisenherz „Handbuch“ – die Untertreibung schlechthin (Großformat, 170 Seiten…). Bleibt uns dann nur noch ein Band mit den letzten Abenteuern des Prinzen und seiner Familie. Und den überragenden, unerreichten Zeichnungen Hal Fosters. (wg)

Prinz Eisenherz, Band 16: Jahrgang 1967/1968
Text & Bilder: Hal Foster
110 Seiten in Farbe, Hardcover
Bocola Verlag
22,90 Euro

ISBN 978-3-939625-17-9

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