The Walking Dead, Band 14: In der Falle (Cross Cult)

November 4, 2011

Lang ist’s her, da geschah etwas, das in der Superheldenwelt nur selten passiert: Gwen Stacy, die Freundin von Spider-Man, starb durch die Hände des Bösen in Gestalt des Grünen Kobolds. Unwiederbringlich. Tot und aus. Auch einige unbeholfene Versuche, sie in späteren Jahren zu reanimieren (und sei es als Klon), wie es bei allen anderen vermeintlich toten Superhelden der Fall ist, scheiterten kläglich. Da hatte ein Comicheld mal einen extremen Schicksalsschlag erlitten. Ein Ereignis, das in Serie und Charakter heute noch nachwirkt.

Szenenwechsel. Rick Grimes ist der Held der Reihe The Walking Dead, und ihm passieren solche Schicksalsschläge…  ständig. Schuld daran ist Robert Kirkman, der gnadenlose Autor der Erfolgsreihe. Auch der mittlerweile bereits 14. Band kann wieder so einen einschneidenden Moment verzeichnen, bei dem der Leser denkt: „Das darf doch nicht wahr sein. Das kann der Kirkman doch nicht bringen.“ Kann er aber. Und tut es.  Nicht zuletzt deshalb gibt es in der Serie (der Band fasst immerhin schon die US-Hefte 79-84 zusammen) keinerlei Verschleiß. Nie kommt man auf die Idee, dass Sujet und Story ausgereizt sind, dass man daher mittlerweile etwas Sensationelles bieten muss, um die Leser bei Laune zu halten. Nö. Stattdessen gilt, wenn ein neuer Walking Dead Band eintrudelt: Alles stehen und liegen lassen, sofortiger Rückzug und ab in die Leseecke.

Zur Erinnerung: Rick verlor einen Arm. Seine Frau starb. Der armen Socke bleibt nur Carl, sein achtjähriger Sohn. Und selbst der hat schon getötet.  Das alles vor dem Hintergrund der Zombie-Apokalypse. Rick und die wenigen Überlebenden der Gruppe haben in der eingezäunten Siedlung Alexandria endlich eine vermeintlich sichere Heimat gefunden. Bis durch den Lärm einer Schießerei (in Band 13) Zombies in weitem Umkreis angelockt werden und sich eine ganze Herde aus Untoten bildet. Der hält der Schutzwall um den Ort nicht Stand,  die Zombies dringen in den bisher sicheren Hafen ein, wie eine zähe Masse, die sich langsam ausbreitet.

Gut, sind wir mal ehrlich: War ja klar, dass die vermeintliche Idylle (die es ja eigentlich nie gab) nicht von Dauer sein kann. Das liegt ja schon in der Natur der Serie. Als dann die Zombies langsam durch die Bresche drängen und es erste Opfer unter den Überlebenden gibt und man liest und sieht, wie gnadenlos konsequent Rick um sein Leben und um das seines Sohnes kämpft, kommt man schon ins schlucken. Und da ist besagter Moment noch gar nicht passiert…

Was hat’s Spidey doch so gut… (bw)

Text: Robert Kirkman
Bilder: Charlie Adlard
154 Seiten in schwarz-weiß, Hardcover, Kleinformat
16 Euro

ISBN: 978-3-942649-24-7

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