Guardians of the Galaxy, Band 1 (Panini)

Januar 30, 2014

Guardians of the Galaxy, Band 1

Jetzt ist es soweit. Panini veröffentlicht die Comicserie zu Marvels aktuellem Kino-Superhelden-Projekt. Die Guardians of the Galaxy, angesiedelt im neuen Marvel NOW! Universum, bestehen aus Star-Lord Peter Quill, der ultra-gefährlichen Gamora, die gleichzeitig Adoptivtochter von Thanos ist, Drax, dem Zerstörer, der ein menschliches Bewusstsein hat, Rocket Raccoon, einem, nun ja, Waschbar und dem Baumwesen Groot. Eine wilde Mischung, fürwahr.

Zu Beginn wird die Herkunft von Peter Quill geklärt. Dessen Vater J’son, König des Spartax-Planetensystems, musste vor Jahren auf der Erde notlanden und lernte dort Peters Mutter kennen. Doch schon bald machte er sich wieder aus dem Staub und Peters Mutter wurde später von Spartax’ Feinden, den Badoon getötet. Jahre später: Peter Quill ist inzwischen Star-Lord und Prinz von Spartax. Das Verhältnis zu seinem Vater ist unterkühlt, bzw. gar nicht vorhanden. Man mag sich einfach nicht. Da der herrische Vater, dem das Wohl seines Reiches über alles geht, dort der aufmüpfige Prinz, der seinem Vater nie verzieh und dem dessen Sache schnurzegal ist, der lieber mit seinen Kumpels von den Guardians Rabatz macht. Und die müssen sich mit ihrem Neumitglied Iron Man, der zur Zeit lieber im All rumhängt, gegen die Schiffe der Badoon behaupten, die scheinbar grundlos und aus heiterem Himmel die Erde angreifen. Und im Hintergrund zieht König J’son mit den Mächtigen des Alls die Fäden…

Drei Versionen der Guardians weist die Marvel Historie auf, zuerst 1969 mit ganz anderen Mitgliedern. Geblieben davon sind einzig die feindlichen Badoon. Der Rest fand in einer alternativen Zeitlinie im 31. Jahrhundert statt. Der zweite Auftritt des Teams war von 2008 bis 2010 und umfasste 25 US-Hefte. Dann die Überraschung: Guardians of the Galaxy wird verfilmt. Begleitend und darauf vorbereitend gibt es natürlich eine neue Comicserie, deren erste US-Hefte (ab April 2013) in diesem Band zusammen gefaßt sind.

Der Band (auch als Variantcover erhältlich) zeichnet sich durch eine originelle Panelaufteilung aus, mehrmals werden dafür Doppelseiten benutzt. Die Zeichnungen sind angenehm realistisch, bis auf die extravagante letzte Episode und die Kurzgeschichte. Zwar ist als bekanntes Zugpferd Iron Man (der im Film voraussichtlich fehlen wird) mit an Bord, aber noch bleibt die Charakterisierung der Figuren für den Neuleser blass. Woher kommen die Mitglieder wie der ballerfreudige Rocket Raccoon (wie gesagt, ein Waschbär. Ernsthaft.) und der wortkarge Groot? Wie hat sich das Team gefunden? Was ist sein Antrieb? Da bleibt die Story dem Leser noch was schuldig. Ansonsten fängt es gut, durchaus auch witzig und actionreich an. Eine lupenreine Science-Fiction Superhelden Space Opera mit einer originellen Vater-Sohn Konstellation als Basis für Konflikte und Intrigen.

Die Truppe im Film. Ohen Iron Man, aber mit Waschbär.

Die Truppe im Film. Ohne Iron Man, aber mit Baum und Waschbär.

Die Verfilmung eines relativ unbekannten Helden-Teams mag zuerst irritieren. Aber Marvel hat wohl genug Kohle (und Mumm), um so ein Wagnis eingehen zu können. Und daneben bringt der Guardians-Film uns wieder ein Stück weiter zum zweiten Avengers Blockbuster (Stichwort Infinity Gauntlet – na, nach dem Abspann des letzten Thor Films sitzen geblieben?). Als Kinostart ist der 28. August 2014 genannt. Der Film selbst ist bereits abgedreht. Die Spannung steigt. (bw)

Guardians of the Galaxy, Band 1
Text: Brian Michael Bendis
Bilder: Steve McNiven, Sara Pichelli, Michael Avon Oeming, Mike Del Mundo
116 Seiten in Farbe, Softcover
Panini Comics
9,99 Euro

 

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