Luc Orient, Band 6 (All Verlag)

Februar 6, 2024
Luc Orient, Band 6: Das Geheimnis der 7 Sonnen (All Verlag)

Manchmal erscheinen Dinge in einem ganz anderen Licht. Professor Kala, Chef von Eurokristall, nimmt diese Weisheit wörtlich. Mit Hilfe von Meteorit-Gestein von Terango konnte der brillante Wissenschaftler das Licht von sieben anderen Sonnensystemen isolieren, rekonstruieren und reproduzieren. Nun präsentiert er der Belegschaft von Eurokristall, darunter natürlich Luc und Lora, diese bahnbrechende Entdeckung, einen vermeintlichen Zugang zu einer vierten Dimension. Und tatsächlich nimmt ein Steinquader unter der Bestrahlung eine komplett andere Form an, so als würde man ihn mit einer außerirdischen VR-Brille sehen. Doch dann gerät Kalas Präsentation beinahe außer Kontrolle und wird abgebrochen. Was Luc neugierig macht, der eigenmächtig mit dem fremden Licht experimentiert, was für ihn und Lora fatale Folgen hat…

Nach den fünf Bänden des epischen Terango Zyklus‘ um den Tyrannen Sectan und den Bösewicht Argos zieht bei Luc, Lora und Kala der irdische Alltag im Wissenschaftsinstitut Eurokristall ein. Aber nur kurz, denn schon bald müssen sich Luc und Lora mit den Folgen der Bestrahlung durch das Licht der sieben fremden Sonnen auseinandersetzen. Diese könnte im schlimmsten Fall lebensgefährlich sein, weshalb Kala die beiden, die nun außergewöhnliche Fähigkeiten aufzeigen, in seinem Ferienhaus in den Bergen isoliert, damit sie keine Gefahr für die Welt darstellen, wie auch umgekehrt. Aber während Kala nach einer Lösung und Heilung sucht, geraten Luc, Kala und später auch Toba vom Regen in die Traufe, nämlich mitten in den tödlichen Konflikt zweier Mafia-Clans.

Das erste abgeschlossene Album der Reihe, das 1970 im Tintin-Magazin veröffentlicht wurde, kreuzt das Science Fiction Motiv, das durch Kalas Entdeckung und Luc und Loras Unfall ausgelöst wird, mit einem veritablen Gangsterplot, bei dem die Halunken mitunter recht naiv daherkommen und sich von Luc schnell hinters Licht führen lassen. Spannung entsteht durch die plötzliche Gefahr durch die in der vermeintlichen Bergidylle am See auftauchenden Schurken, samt diversen Schießereien und durch die Tatsache, dass die neuen Fähigkeiten von Luc und Lora nur temporär sind, wie Kala bald entdeckt. Und wodurch sich ein selbstbewusster und wie immer heldenhafter Luc erst unwissentlich und dann wissentlich in Gefahr begibt. Dazu verkündet Kala seine Erkenntnisse und dräuende Gefahren wieder gerne in großen, mahnenden Lettern und Worten.

„Das Geheimnis der 7 Sonnen“ erscheint im All Verlag erstmals unter dem (fast) korrekt übersetzten Originaltitel („Le Secret des 7 lumières“). Zuvor wurde das Abenteuer als „Phantome des Lichts“ (im Koralle-Zack, bei Carlsen und bei Ehapa in der Gesamtausgabe) und als „Todesstrahlen aus dem Kosmos“ (bei Bastei) getauft. Die Präsentation ist einmal mehr vorbildlich. Neben der 44-seitigen Comicstory beinhaltet der Band einen 15 Seiten umfassenden und reich bebilderten Sekundärteil, der sich der kurzlebigen, großformatigen Comic-Zeitschrift Risque-Tout widmet, die als Ableger des Spirou-Magazins ab Ende 1957 erschien. Und den Beiträgen, die Eddy Paape dafür verfasste bzw. zeichnete. Ein Schmankerl ist dabei sicherlich der Abdruck einer Episode der ebenfalls kurzlebigen Serie um den Zeitungsreporter André Lefort (vier Seiten). Erhältlich ist auch eine auf nur 111 Exemplare limitierte Vorzugsausgabe mit Schutzumschlag und Exlibris, die allerdings schon ziemlich ausverkauft sein dürfte. Band 13 („Der Amboss des Blitzes“) ist ebenfalls gerade erschienen – dazu in Kürze mehr. (bw)

Luc Orient, Band 6: Das Geheimnis der 7 Sonnen
Text: Greg
Bilder: Eddy Paape
64 Seiten in Farbe, Hardcover
All Verlag
17,80 Euro

ISBN: 978-3-946522-92-8

Tags: , , , , , , , ,

Comments are closed.